Untergang des Müßiggangs

In einer Zeit, die sich förmlich überschlägt, weil der Turbolader ihren Takt diktiert, in der selbstverständlich immer neue Aufgaben zunehmend schneller erledigt werden sollen, hat Corinne Maier literarisch Großartiges geleistet.

Zu Recht avancierte „Die Entdeckung der Faulheit: Von der Kunst, bei der Arbeit möglichst wenig zu tun“ zum Kultbuch einer ganzen Generation der vom Imperativ der Effizienz und Leistung nebst Burnout Heimgesuchten. Doch in der Praxis sind all die schönen Ratschläge oft zum Scheitern verurteilt.

Nur noch in wenigen Fürther Amtsstuben-Biotopen bietet die Müßiggänger-Moral dem Zeitgeist todesmutig die Stirn. Selbst in freier Wildbahn ist diese Kultur vom Aussterben bedroht. Davon zeugt die Petition des Vereins Rettet den Regenwald: „Lasst das Zwergfaultier leben!“

Auf der Karibikinsel Escudo de Veraguas, der Heimat dieses sympathischen Tiers, stellen Wilderer ihm nach. Aber auch, weil sein Lebensraum zerstört wird, ist es vom Aussterben bedroht. „Kaum eine Kreatur ist hilfloser als das Zwergfaultier“, heißt es in dem Aufruf, der in den dringenden Appell mündet, diese wunderbaren Tiere endlich zu schützen.

Wir unterstützen das ehrenhafte Anliegen ohne Wenn und Aber, fühlen wir uns doch dem Zwergfaultier in herausragendem Maße verbunden. Zumindest jetzt, wenn wir uns in den Feierabend verabschieden.