Unwetter: Langenzenn atmet auf

1.6.2016, 16:00 Uhr
Unwetter: Langenzenn atmet auf

© Hans-Joachim Winckler

Ihren bisherigen Höchststand erreichte die Zenn laut dem Hochwassernachrichtendienst Bayern am Montag um 19 Uhr. Die Experten teilen das Ausmaß einer Überflutung stets in vier Stufen ein. Der Pegel des Flusses stieg auf 331 Zentimeter an – also Meldestufe drei. In der Langenzenner Innenstadt trat das Wasser an der Freizeitanlage Zennoase übers Ufer, deshalb musste der dort gelegene Biergarten schließlich geräumt werden. Zur Sicherheit schütteten die Feuerwehr und der Bauhof in der Nacht zum Dienstag einen Damm auf, der Wasserfluten abhalten sollte.

Tagsüber dann aber sank der Pegel zum Glück: Gemessen wird der Wasserstand an der Zenn auf Höhe Laubendorf im 15-Minuten-Takt. „Wir beobachten schon einen Rückgang des Pegels“, sagte der Langenzenner Stadtbaumeister Anton Meier auf FN-Nachfrage. Am Dienstagabend ging der Pegel auf 316 Zentimeter zurück. „Wenn es nicht weiter regnet, haben wir den Scheitel überwunden“, sagt Meier.

Im Laufe der Woche, so prognostiziert der „Wetterochs“ auf seiner Internetseite, sollen in Franken weiterhin „teilweise extrem hohe Regenmengen“ fallen. Meier hofft, dass es „nicht zu punktuellem Regen kommt“, sondern zu großflächigeren Schauern, denn dann würde sich die Situation nicht zuspitzen.

Auch im Fürther Wiesengrund südlich der Siebenbogenbrücke stand am Dienstag das Wasser. Nach Starkregen fließt es hier zurzeit schlechter ab als in der Vergangenheit. Das habe aber nichts mit Hochwasser zu tun, erklärt Doris Langhardt, Leiterin des städtischen Bauhofs. „Seit dem S-Bahn-Ausbau gibt es Probleme mit dem Ablaufsystem.“ Es sei wohl ein Pfeiler, der den Weg blockiert.

In anderen Ecken Fürths, wo es häufig zu Überschwemmungen kommt, spielte Hochwasser ebenfalls keine Rolle. Weder die Fuchsstraße bei Dambach noch der Fischerberg in Stadeln mussten gesperrt werden.

Immerhin die Störche freuen sich über die Wassermengen: 15 Tiere konnte man am Dienstag an der Siebenbogenbrücke begutachten. „Überraschenderweise sind sie immer sofort da, wenn sie überflutete Wiesen entdecken“, sagt Herbert Schlicht, Naturschutzwächter in Fürth. Er vermutet, dass die Störche gerade auf der Durchreise sind.

„Für die Rumtreiber ist es der ideale Ort“, sagt Schlicht, „sie können dort gute Beute fangen, denn das Wasser treibt zum Beispiel Mäuse aus ihren Löchern“. Und sie befinden sie sich hier im Wasserschutzgebiet.

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