Vacher Talübergang ist dicht

24.5.2013, 09:00 Uhr
Vacher Talübergang ist dicht

© Michael Müller

Die infra Fürth nutzt die verkehrsärmeren Pfingstferien, um Leitungen für Gas, Wasser und Strom von der baufällig gewordenen Brücke zu entfernen. Dies ist nach den Worten von Tiefbauamtschef Hans Pösl notwendig, damit noch heuer mit den Arbeiten an einem neuen Brückenschlag begonnen werden können.

Zunächst müssen Bohrpfähle in den sandigen Untergrund am Flussufer getrieben werden, damit die neuen Wiederlager eine solide Stütze haben. Die Arbeiten hat die Stadt laut Pösl bereits ausgeschrieben. „Ab Juli werden wir auf einen raschen Baubeginn drängen“, sagt der Amtsleiter.

Um auf Nummer Sicher zu gehen, hat die Stadt bereits 2011 Sensoren an den Tragarmen der 57 Jahre alten Brücke anbringen lassen, die bei Veränderungen der Statik sofort Einsatzkräfte alarmieren, die dann den Verkehr umdirigieren. Seit August kann die Brücke zudem nur noch einspurig und nur von Fahrzeugen bis zu 7,5 Tonnen Gesamtgewicht passiert werden. Eine Ampel regelt den Gegenverkehr. Die Traglast der Brücke ist von 45 auf 30 Tonnen reduziert worden. Neue Brücken sollen über eine Traglast von 60 Tonnen verfügen.

Um Engpässe bei künftigen Brückenreparaturen zu vermeiden, wird der Neubau in zwei separaten Brücken ausgeführt. Zunächst wird neben der alten Brücke ein neuer Flussübergang geschaffen, der später einmal Fußgängern und Radlern vorbehalten ist, zunächst jedoch den Verkehr der alten Brücke aufnehmen soll.

Die Baukosten werden auf 2,7 Millionen Euro geschätzt. Diffizil war die Planung des neuen Fußgängerstegs, weil zum Bau ein paar Quadratmeter Privatgrund benötigt wurden. Der Grunderwerb ist laut Pösl inzwischen aber unter Dach und Fach. Wichtig ist der Vacher Talübergang, weil der Stadelner Übergang zwischen Solarberg und Fischerberg, der jetzt als Umleitung dient, nicht hochwasserfrei ist. Bei Überflutung muss nun zwangsläufig der Umweg über die Billinganlage genommen werden.

Druck macht die Stadt auch bei der 6,5 Millionen Euro teuren Sanierung der Graf-Stauffenberg-Brücke. Pösl versichert: „Es wird jetzt auch samstags gearbeitet, um den Fertigstellungstermin am 13. September einhalten zu können.“ Für Verzögerungen hätten Probleme bei den statischen Berechnungen des Ingenieurbüros gesorgt.

Brückensanierungen werden Fürth noch einige Jahre verkehrstechnisch und finanziell strapazieren. Als nächste Baumaßnahme steht die Renovierung der Zirndorfer Brücke an. Auch die nur notdürftig gesicherte Brücke über die Erlanger Bahnlinie im Zuge der Stadelner Theodor- Heuss-Straße und die Vacher Zennbrücke sind stark sanierungsbedürftig. Zu allem Überfluss muss noch heuer die Erneuerung der Ronhofer Brücke über den Frankenschnellweg in Angriff genommen werden.

 

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