Vereint in Ehrenamt und Tradition

30.4.2018, 06:00 Uhr
Vereint in Ehrenamt und Tradition

© Foto: Thomas Scherer

Rund 400 Personen haben Platz in dem Zelt. Und es bietet Klassiker: Für Live-Musik sorgen die "Leitz Bub’n", es gibt Schweinebraten und Schäufele. "Es wird eine reine Abendveranstaltung, ähnlich einem Dorffest", sagt Tobias Schenke, Vorsitzender der FFW Obermichelbach.

Er freut sich, dass der Verein auch nach 140 Jahren gut dasteht. So sind von den 204 Mitgliedern insgesamt 57 im aktiven Dienst, darunter 13 Frauen. Hinzu kommen zwölf junge Leute bei der Jugendfeuerwehr, die 2002 gegründet worden ist.

Momentan wird darüber nachgedacht, auch eine Kinderfeuerwehr anzubieten. "Noch sind wir nicht so weit, aber irgendwann wird man nicht mehr drum herumkommen", ist Schenke überzeugt. Schließlich würden die Kleinen sich immer früher für Hobbys entscheiden. Wenn die Wehren hier künftig keine entsprechenden Angebote machen könnten, gehe potenzieller Nachwuchs verloren. Noch ist man aber gut aufgestellt.

Dass immer noch nicht klar ist, wie es mit der Erweiterung von Feuerwehr und Bauhof weitergehen wird, trübt die Feierlaune der Ehrenamtlichen nicht, so der Vorsitzende Schenke. Trotzdem gebe es mittlerweile "eine gewisse Anspannung seitens der Aktiven gegenüber dem Gemeinderat". Dass der noch in diesem Jahr entscheiden wird, wie es weitergehen soll, erwartet Schenke nicht. "Es ist weiterhin in der Schwebe, und es ist momentan nicht einzuschätzen, in welche Richtung es gehen wird", sagt er.

Schneller ans Ziel?

Und 2019 stehe man bereits wieder vor einem Wahljahr. Der Vorsitzende befürchtet, die jetzigen Mandatsträger könnten das als Grund dafür nehmen, einen Beschluss weiter in die Zukunft zu verschieben: "Wir hatten gehofft, schneller an ein Ziel zu kommen." Nun hoffen die Feuerwehrleute, nicht bis zum 150-jährigen Jubiläum auf eine Entscheidung warten zu müssen. "Das wäre definitiv zu spät."

Derweil nutzen sie das 140. Jubiläum, um auf Erreichtes und Meilensteine ihrer Geschichte zurückzublicken: Auf den Gründungstag der Wehr am 1. Januar 1878 in Rothenberg und das erste Jubiläum im Jahr 1904 – das 25-jährige Bestehen. 1933 wurde eine Motorspritze angeschafft und es entstanden zwei Löschweiher in Obermichelbach, um das Problem der Wasserversorgung zu lösen.

Einen enormen technischen Sprung machten die Aktiven, als 1961 ein Tragkraftspritzenanhänger mit einer kompletten Ausrüstung für eine Löschgruppe gekauft wurde. Drei Höhepunkte gab es schließlich zum hundertjährigen Bestehen: eine Feuerwehrfahne wurde geweiht, das neue Gerätehaus mit Schulungsraum und Werkstatt übergeben, genauso wie das neue Löschgruppenfahrzeug.

Und was macht das Besondere der Obermichelbacher Wehr aus? Schenke dazu: "Das Besondere der Feuerwehr an sich ist die Mischung aus Ehrenamt, Tradition und Geselligkeit. Das hat man so in kaum einem anderen Verein."

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