Vermisster Fürther: Wagen lag versteckt unter der Brücke

21.9.2017, 18:37 Uhr
Vermisster Fürther: Wagen lag versteckt unter der Brücke

© Thomas Scherer

Am Unglücksort ist die Trauer inzwischen sichtbar: Mehrere Menschen haben Blumen und Kerzen auf der Fußgängerbrücke über die Regnitz am Stadelner Fischerberg hinterlassen. Über soziale Netzwerke hatten viele von der Suche nach dem 24-Jährigen erfahren und gebangt. Am Mittwochnachmittag wurde schließlich das Auto gefunden und aus dem Wasser gezogen, wenig später stand fest, dass der junge Vacher darin gestorben war.

Mit der Hilfe eines Sachverständigen hat die Polizei seitdem daran gearbeitet, den tragischen Unfall zu rekonstruieren, der sich hier, zwischen Atzenhof und Stadeln, in der Nacht zum Freitag – von diesem Zeitpunkt gehen die Beamten inzwischen aus – ereignet hat. Die Polizei ist sich angesichts der Schäden am Auto sicher, dass der junge Mann die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor und der weiße Golf ohne Beteiligung anderer von der kurvigen Straße abkam. Zwischen der Auto- und der Fußgängerbrücke muss der VW in die Regnitz gestürzt und etwas nach links weggetrieben worden sein.

Am Ufer führt ein Spazierweg entlang. Dass der Wagen dennoch bis Mittwochmittag offenbar von niemandem bemerkt wurden, können sich manche Fürther kaum vorstellen. Polizeisprecher Bert Rauenbusch indes erklärt auf Nachfrage der Fürther Nachrichten, dass er tatsächlich kaum zu sehen war: Das Auto lag demnach komplett im Wasser – auf dem Dach und genau unter der Autobrücke. "Man konnte nur einen Schimmer erkennen." Zwar gab es am Straßenrand und am Ufer Indizien für den Unfall (Reifenspuren und einzelne Fahrzeugteile), doch für ahnungslose Spaziergänger seien diese nicht in einen Zusammenhang mit einem solchen Unglück zu bringen gewesen.

Angler sah das Auto aus dem Wasser schimmern

Zumal die Polizei mit dem Vermisstenfall erst am Mittwochvormittag an die Öffentlichkeit gegangen war. Am Mittag meldete sich ein Angler, der wusste, dass die Polizei nach einem weißen Golf suchte, und gab nach Rauenbuschs Worten an, dass er etwas aus dem Fluss rausschimmern sah.

Für die Polizei gilt der Fall nun als abgeschlossen, auch wenn die genaue Unfallursache ungeklärt ist. Es gebe keine Hinweise, dass Alkohol eine Rolle spielte, sagt Rauenbusch.