Vier Dollar in süß-saurer Sauce

12.12.2014, 10:30 Uhr

Was empfinden Sie, wenn Sie in Speisekarten lesen, bei der Sauce handele es sich um eine „spezielle“ Sauce? a) Das Rezept wurde in 27. Generation an den Koch weitergeflüstert, b) Die Sauce ist dermaßen speziell, dass der Hersteller, der mit „M“ anfängt und mit „aggi“ endet, auf keinen Fall genannt werden will, c) Auf spezielle Weise wird ihnen vier Stunden nach Verzehr blümerant, d) Ach komm, das bestellen wir jetzt. Ein Fürther Thai-Lieferservice offeriert jedenfalls seine Top-„Hühnerbrust in einer speziellen Currysauce“. Für 7,50 Euro.

Der Lieferant wird übrigens speziell Sie für äußerst knickrig halten, wenn Sie sich auf 7,50 Euro rausgeben lassen. Ben Edelman, Wirtschaftswissenschaftler an der Harvard Business School, ist bei seinem Lieferservice ebenfalls untendurch — vielleicht wurde er zuvor Opfer einer speziellen Verhörmethode und bekam beim Glühwein-Boarding zu viel in die Ohren. Edelman bestellte recht üppig beim Sichuan Garden in Brookline, Massachusetts, darunter Hühnerbrust in Knoblauchsauce. Doch die Chinesen hatten sich, wie er bemerkte, verrechnet und ihm 57,35 statt 53,35 Dollar abgeknöpft. Ein heißer Mail-Krieg nahm seinen Lauf, Edelman bestand wiederholt auf „Schadenserstattung unter Berufung aufs Massachusetts-Verbraucherschutz-Statut, MGL 93a“, blabla. Spezielle Schlussfrage: Was war in der Sauce?

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