Vom Klassenclown zum TV-Serienstar

23.5.2017, 15:30 Uhr
Vom Klassenclown zum TV-Serienstar

© Foto: Sebastian Blutau

"Halmer!" Der Ausruf hat ihn in seiner Jugend verfolgt. Sein Weg: steinig. In der Schule war er der Klassenclown, im Finanzamt nahmen sie ihn gleich gar nicht, und auch das Gastspiel in der Hotelfachschule war nur von kurzer Dauer. Halmer, das war einer, der lieber Cowboy, Indianer, Ritter, Seeräuber sein wollte.

Die Zeit in einem Astbestbergwerk in Kanada, wo er mit Menschen aus zwei Dutzend Nationen schuftete, geriet für ihn zu einer Erfahrung, die ihn verändern sollte. Dort, in den schneehellen, eisklaren Nächten, wurde ihm bewusst, dass er sein Leben zu leben hatte und nicht, was sein Umfeld von ihm erwartete. So bewarb Halmer sich an der Otto-Falckenberg-Schule in München, reüssierte und durfte endlich spleenig sein.

Er hat seine Berufung gefunden, man spürt es auch in Zirndorf sofort. Zwei Stunden nimmt der 74-Jährige das Publikum mit auf seinen Lebensweg. Es sind nicht nur die Fans von Dietls "Münchner G’schichten", die sich über die Begegnung mit ihrem Tscharlie Häusler freuen, sondern Menschen, die die Person hinter dem Schauspieler kennen lernen möchten. "Früher", sagt er, "wollte ich ein anderer Mann sein. Die Umstände formen das Ich. Auch heute noch sehe ich mehr Fragen als Antworten. Doch vielleicht finde ich in den Fragen so etwas wie einen roten Faden. Aus meinen Egos habe ich einen Beruf gemacht und kann mit jeder Rolle in eines meiner Egos schlüpfen." Hinfallen, so die Botschaft an die Fans, das kann man. Doch man kann auch immer wieder aufstehen. Die Niederlagen sind es, die uns im Leben voranbringen – und am Ende unsere Erfolge ausmachen. Man glaubt es ihm.

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