Vom Ökostrom zurück zum Energiemix

27.5.2015, 06:00 Uhr
Vom Ökostrom zurück zum Energiemix

© Meyer

An einer Bündelausschreibung — ein gemeinsames Vorgehen mehrerer Gemeinden — hatte sich der Markt Roßtal schon früher beteiligt. Seine Institutionen wurden seit 2008 mit 100 Prozent Ökostrom versorgt. In diesem Jahr konnte man sich allerdings nur auf einen Kompromiss einigen.

Anträge fielen durch

Über die Firma Kubus, die die Ausschreibung in der Vergangenheit bereits erledigt hatte, sollten wieder 100 Prozent Ökostrom bestellt werden, lautet der eine Antrag (SPD und Grüne). Der andere Antrag (CSU und Freie Wähler) forderte, den günstigsten Stromtarif zu nehmen. Beide Anträge fielen mit einem Abstimmungs-Patt von zehn zu zehn Stimmen durch.

Anschließend diskutierten die Gemeinderäte weiter über das Thema. SPD und Grüne sprachen von der Verantwortung der Gemeinde zum Erhalt der Umwelt. Da in Roßtal Solarstrom produziert werde, störten sich beide Fraktionen daran, Atom- oder Kohlestrom abzunehmen. Ein weiteres Argument der SPD war, dass der Marktgemeinderat eine Resolution gegen die geplante Gleichstromtrasse verabschiedet habe und sich damit für einen alternative Stromversorgung ausgesprochen habe.

CSU und Freie Wähler führten hingegen an, über die EEG-Abgabe würden die erneuerbaren Energien bereits gefördert. Außerdem sei auch im regulären Strommix ein gewisser Anteil aus Ökostrom enthalten. Auch die Frage, wer den regulär erzeugten Strom kaufen soll, wenn sich alle für regenerative Energien entscheiden, und ob genug für alle da sei, trieb CSU und FW um.

Erneut ein Diskussionsthema

Eine Einigung konnte auch nach einer Beratung in den Fraktionen nicht erzielt werden. Da die Ausschreibung über die Firma Kubus nur noch bis zum 31. Mai möglich ist, soll zumindest ein Dienstleistervertrag mit der Firma abgeschlossen werden. Danach ist vorgesehen, die Angebote nochmals zu prüfen. Ob Roßtal in Zukunft mit Ökostrom oder mit dem regulären Strommix versorgt wird, steht dann erneut auf der Tagesordnung.

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