Vom schlechten Traum zur Fürther Traumschule

28.5.2017, 10:00 Uhr
Vom schlechten Traum zur Fürther Traumschule

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Rektor Christian Boeder weiß noch sehr genau, was ihm durch den Kopf ging, als er im August 2016 vor seiner Schule stand: "Ist das hier ein schlechter Traum? Kann mich bitte jemand aufwecken?" Anders als erhofft, war das Gebäude zu diesem Zeitpunkt noch immer eine Großbaustelle. Dabei sollten dort ab September Kinder unterrichtet werden.

Dank einer Kraftanstrengung klappte das tatsächlich. Die Rosenschüler und ihre Lehrer konnten pünktlich zum Ende der Sommerferien ihr Ausweichquartier im Containerbau an der Kapellenstraße räumen und in ihr altes Schulhaus zurückkehren. Nur feiern wollte man das erst mal nicht. Noch immer hielten sich zahllose Handwerker im Gebäude auf, Böden mussten verlegt, Wände gestrichen werden und noch so einiges mehr.

"Wir wollten unsere Schule ja nicht halbfertig vorzeigen", nennt Boeder den Grund, warum das Eröffnungsfest erst gestern, gut acht Monate nach dem Einzug, begangen wurde – dafür aber mit allem drum und dran. An mehreren Ständen boten Vereine und Landsmannschaften aus der Umgebung Mitmach-Aktionen an, zu essen gab es reichlich und immer wieder lockerten Tanzvorführungen den Nachmittag auf.

Die Schule, das beteuern alle, die sie schon vor dem Umbau kannten, sei nicht wiederzuerkennen. Heller, freundlicher und bunter präsentiert sie sich jetzt. Es gibt neue Gruppen- und Fachräume, ein geräumigeres Lehrerzimmer, einen schönen Musiksaal und einen komplett neu gestalteten Pausenhof mit einem grünen Klassenzimmer.

Wann wird abgerissen?

Wie dringend nötig die lang ersehnte Sanierung war, unterstrich Schulamtsleiterin Ulrike Merkel mit einer Anekdote: Als vor Jahren Fachleute aus ganz Bayern zu einer Tagung in Sachen Ganztagsschule in der Fürther Rosenstraße zusammenkamen, habe ein Teilnehmer gefragt, wann denn dieses Gebäude abgerissen und neu gebaut werde.

Ganz so weit musste es nicht kommen. Aber auch so gab die Stadt 6,4 Millionen Euro aus, um den Altbau aus dem Jahr 1870 in die Gegenwart zu hieven. Technisch ist die Schule nun ebenfalls auf dem neusten Stand: In allen Klassenzimmern gibt es Smartboards.

Alles in allem gut angelegtes Geld finden Oberbürgermeister Thomas Jung und sein Stellvertreter, Bürgermeister und Schulreferent Markus Braun. Sie sprechen von einem "klaren Bekenntnis zur Innenstadt". Arbeiten, Wohnen, Leben – Fürths City verändere sich in all ihren Facetten. Da sei es erst recht wichtig, dass auch die Innenstadtschulen attraktiv für junge Familien sind.

Markus Braun freute sich besonders über das Sanierungsende. Er selbst hatte über zehn Jahre in der Rosenschule gearbeitet, als Lehrer und später auch als Rektor. "Ich war damals an den ersten Planungen beteiligt", erzählt er, "von daher ist das jetzt schon ein kleiner Traum für mich." Aufwecken musste ihn gestern niemand.

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