Keine Warteschlange: Landratsamt erweitert Online-Angebot

18.9.2018, 21:00 Uhr
Keine Warteschlange: Landratsamt erweitert Online-Angebot

© Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa

Ein bisschen Equipment und einige Kenntnisse in Sachen digitaler Kommunikation müssen schon sein. Aber wer ein Lesegerät für die neue Generation des Personalausweises besitzt, kann mit der Zulassungsstelle im Landratsamt nicht nur in Kontakt treten, sondern sein Kraftfahrzeug auf diesem Weg abmelden oder wieder in Betrieb nehmen.

"Wir wollen den Bürgern – unseren Kunden – Wege ersparen", sagte Landrat Matthias Dießl bei der offiziellen Präsentation der neuen Online-Angebote. Er betonte auch, dass sich gerade eine Behörde nicht ausnehmen dürfe, wenn Dinge auf einfache Art und Weise erledigt werden können.

So ersetzen beispielsweise das Lesegerät und der damit identifizierbare Ausweis die sonst notwendige Unterschrift. Die Nummernschilder mit den reservierten Kennzeichen-Daten besorgt man sich dann vor Ort oder über einen Online-Shop. Die Zulassungsstelle verschickt die Plaketten. In Eigenregie werden sie dann aufgeklebt, gerubbelt und mit den darunter verborgenen Nummern online aktiviert.

Zu finden sind all die Verbesserungen auf der Homepage des Landkreises unter www.landkreis-fuerth.de. "Das auf unserer Homepage hinterlegte Bürgerserviceportal ist immer der Zugang für unsere Onlinevorgänge", erklärt Stefan Ehrhardt. Er ist für die zentralen Aufgaben und den Service des Fürther Landratsamts zuständig.

Aber nicht nur Dinge rund ums Auto sind inzwischen online möglich. Wer den Gang in die Zulassungsstelle fast auf die Minute genau planen will, geht entweder über die Homepage oder klickt sich direkt durch das Onlinetool https://am3termine.landkreis-fuerth.de/ und bucht bis maximal sieben Tage im Voraus seinen Wunschtermin.

Termin muss bestätigt werden

"Dafür sind Lesegerät und Personalausweis nicht nötig", sagt Ehrhardt und verweist darauf, dass es bei Terminbuchungen eine Antwort des Landratsamtes auf die vom Kunden angegebene E-Mail-Adresse gibt. Wichtig: Diese Antwort muss vom Bürger noch einmal bestätigt werden. Mit dieser Rückversicherung wolle die Behörde die Terminplattform vor missbräuchlicher Anwendung schützen, erläutert Stefan Ehrhardt.

Für den Landrat liegen die Vorteile dieses neuen Angebotes klar auf der Hand. "Der Kunde muss sich nicht in lange Warteschlangen einreihen", sagt Dießl und ergänzt, dass bei pünktlichem Erscheinen der Aufruf binnen weniger Minuten erfolgt. Die Zeitersparnis sei unter Umständen beachtlich.

Ebenfalls online kann die Führerscheinstelle kontaktiert werden. Und auch BAföG-Leistungen können auf auf digitalem Weg beantragt werden. Der elektronische Personalausweis ist hierbei wieder Voraussetzung, um den gesamten Vorgang vom heimischen Schreibtisch aus abschließen zu können. Wer keinen solchen Ausweis besitzt, kann alternativ die Formulare herunterladen, zuhause ausdrucken und sie ausgefüllt und unterschrieben per Post ins Landratsamt schicken.

Verschlüsselter Dialog

Das Bürgerserviceportal ermöglicht darüber hinaus eine geschützte Mail-Kommunikation mit dem Landratsamt — und zwar über den sogenannten "Sicheren Dialog". Dieser funktioniert über ein hinterlegtes Postfach in einem Bürger- bzw. Unternehmerkonto, das vorher angelegt werden muss. Dann läuft der gesamte E-Mail-Verkehr nur über dieses speziell verschlüsselte Postfach. Dießl betont in diesem Zusammenhang: "Das ist derzeit der sicherste Kommunikationsweg per E-Mail zwischen Privat, Unternehmen und Behörde".

Noch Zukunftsmusik, weil in Planung, ist nach Aussagen des Landrats die Option, eine Einzugsermächtigung online zu erteilen. Diese eSEPA-Mandatserklärung muss ebenfalls über das Bürgerserviceportal abgegeben werden. Die üblicherweise auf Papier geleistete Unterschrift würde dann überflüssig werden.

Keine Kommentare