Von Hot Pants, Tunikas und sockenlosen Mokassins

26.7.2015, 16:00 Uhr
Von Hot Pants, Tunikas und sockenlosen Mokassins

© Fotos: Hans-Joachim Winckler

Spaghetti-Träger. Bermuda-Shorts. Espadrilles. Sommermode hat Namen, die Lust machen auf Urlaub und Müßiggang. Dumm nur, dass Arbeit, Termine oder Schule solchen Gedanken oft einen Strich durch die Rechnung machen.

Patricia Plodziszewska hat einen erfrischenden Kompromiss gefunden. Sie trägt Kleid und Shirt in Weiß und Pink: „Das habe ich mir heute Morgen extra für die Zeugnisausgabe ausgesucht“, sagt die 16-Jährige. Sie freut sich über ihren guten Abschluss und plant ihre Zukunft.

„Ich möchte weiterlernen und später am liebsten Krankenschwester oder medizinische Fachangestellte werden.“ Hat sie ihr Outfit genauso umsichtig geplant? „Eigentlich nicht, dass meine Kopfhörer und die Mappe auch Pink sind, ist eher Zufall“, lacht Patricia.

Frauen haben im Hochsommer wohl unbestritten mehr modische Auswahl als Männer. Mediendesigner Michael Riess (33) hat sich für ein leichtes, dezent gemustertes Hemd mit passender schmaler Hose entschieden, trägt dazu Mokassins – ohne Socken. „Ich lese keine Modemagazine oder einschlägige Blogs, aber ich schaue schon immer ein bisschen, wo der Trend hingeht.“

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Ein Mode-Vorbild hat er nicht („Aus dem Alter bin ich raus“), stattdessen kombiniert er stilsicher Accessoires wie ein schmales Armband: „Das ist eine Urlaubsmitbringsel, eine Erinnerung an unsere Flitterwochen.“ Den aktuellen Hitzegraden begegnet er mit kühler Überlegung: „Manchmal nehme ich zwei Outfits mit ins Büro. Offizielles, wenn ich einen Termin habe. Und lässige Cargo-Shorts mit zerrissenem Hemd, wenn ich am Schreibtisch bleibe.“

Ein bisschen Glitzer

Schickster Trend dieses Sommers? Lea Rögner entscheidet sich für: „Hot Pants mit T-Shirt und dazu Sandaletten.“ Gerne mit ein bisschen Glitzer und Glimmer: „Das wirkt schön weiblich.“ Die 18-Jährige ist Schülerin, Mode hat für sie „nicht so einen extremen Stellenwert“. Aber ein gepflegtes Äußeres ist ihr wichtig. Richtig gefreut hat sie sich zum Beispiel über ein Geburtstagsgeschenk mit geschmackvollem Durchblick: „Von meiner Mama habe ich die Pilotenbrille bekommen.“

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Natürlich kann man morgens anziehen, was oben auf dem Stapel im Kleiderschrank liegt. Dimitris Kaniouras (19) denkt lieber einen Augenblick darüber nach: „Ich mag es, wenn die Sachen zusammenpassen und elegant ausschauen.“ Das sind im Moment Hemd, Hose und Slipper in Royalblau. Im Internet informiert sich Dimitris ab und an darüber, was angesagt ist und kauft dann mit Überlegung ein. „Ich werde öfter angesprochen von Leuten, die sagen, dass ihnen meine Sache gefallen oder die fragen, wo ich das entdeckt habe.“ Gibt es etwas, das er im Sommer auf gar keinen Fall anziehen würde? „Ja, und ob. Socken in Sandalen, das geht gar nicht für mich.“

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Für eine Tunika, die „frisch und schön locker“ ist, hat sich Tara Hannon entschieden. Die 17-Jährige gesteht: „Die ist von meiner Mama, ich habe sie gefragt und sie hat’s erlaubt. “ Zum locker-luftigen Outfit trägt Tara, die bald eine Ausbildung beginnt, zarte Sandalen mit Schmucksteinen: „Das sind meine hübscheren, ich hab’ noch welche ohne alles, die hier sind aber schöner.“ Mode ist für sie ein Thema: „Ein ziemlich großes sogar, das hat sicher auch damit zu tun, dass mein Bruder Modeschneider ist.“

Vor allem aber, sagt sie, hat die richtige Kleiderwahl einen wichtigen Effekt: „Wenn ich mir in den Sachen gefalle, dann gibt mir das mehr Selbstbewusstsein.“

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