Von Mäusen und Mücken

17.10.2014, 12:16 Uhr

Für „Kohle“ gibt es eine ernsthafte Erklärung: liefert Wärme, war nach dem Krieg Zahlungsmittel. Dass „Diridari“ von Diradey kommen soll, altbayerisch für einen Mix aus Roggen und Gerste, legt nahe: Wer davon viel besaß, war reich. Aber galt das auch für stolze Besitzer von Mäusen? Oder von Mücken?

Die Maus gibt es ja jetzt als handfeste Währung. 1229 Bewohner der Pazifikinsel Niue — ein Punkt im Ozean ums Eck von Neuseeland — laufen neuerdings mit Donald-Duck- und Micky-MausMünzen herum. Man stelle sich die Miene des Pfarrers vor, wenn er nach dem Sonntagsgottesdienst den Klingelbeutel ausleert und zu zählen anhebt: zwei Maus fünfzig, vier Maus siebzig . . . Auch die Staatsverschuldung drückt weniger aufs Gemüt, wenn sie in Donalds berechnet wird.

Übrigens sind die pazifischen Gold- und Silbermünzen fast so begehrt wie die Fürther Leitwährung. 1000 Donald-Münzen waren in sieben Minuten ausverkauft, die ersten 4000 Kärwataler in zwölf. Experten der Weltbank ermitteln nun den Wechselkurs zwischen Mausgeld und Kärwataler. Euro und Dollar sind ja längst nicht mehr, was sie mal waren. Die Menschen sehnen sich nach einer starken Währung, die Deutschen nach seligen DM-Zeiten. Also her mit der D-Maus!

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