Von Schloss Bellevue nach Ammerndorf

6.2.2018, 16:00 Uhr
Von Schloss Bellevue nach Ammerndorf

© Foto: Peter Budig

Viele Menschen in Deutschland kennen ihn, allerdings nicht unbedingt als Politiker: Der frühere Staatsanwalt Alexander Hold hat ab 2001 für SAT 1 exakt 2044 Folgen der Serie "Richter Alexander Hold" produziert, in der er auch die Hauptperson verkörperte.

2017 kandidierte er – wissentlich aussichtslos – für das Amt des Bundespräsidenten. Im kommenden Oktober tritt er als Direktkandidat des Wahlkreises Kempten für die Landtagswahl auf der Liste der FW an. In seiner vom kommenden Wahlkampf geprägten Rede zum Thema "Verantwortung übernehmen" hatte Hold – neben der FDP und der AfD – die CSU als Hauptgegner ausgemacht. Tenor seiner an vielen Beispielen festgemachten Kritik: "Wenn man seit Jahrzehnten regiert, dann kann man nicht auf einmal so tun, als würde man nun endlich, falls wiedergewählt, alles besser machen".

Doch auf Nachfrage nach der Rede, ob es nicht das Ziel der Freien Wähler bei der Landtagswahl sei, mit einer CSU, die dann vielleicht keine absolute Mehrheit errungen hat, eine Regierungskoalition einzugehen, räumt Hold offen ein: "Bei unseren Grundwerten liegen wir ja nicht weit auseinander. Die Leute wollen vermehrt, dass die CSU nicht mehr allein regiert. Wir sind das Korrektiv, das in Bayern bisher fehlt."

Nahe an der Basis

Ein Pfund, mit dem die FW wuchern könnten, sei ihre starke Vertretung an der Basis, so Hold. Mitglieder in Gemeinde- und Bezirksräten, Bürgermeister von Gemeinden und Landräte, die sich auch auf der Gästeliste des Neujahrsempfangs fanden: Beispielsweise Peter Rudel und Fritz Ruf, Gemeinderäte aus Ammerndorf und Wilhermsdorf, Ammerndorfs Bürgermeister Alexander Fritz oder auch Gabi Schmidt, die die Freien Wähler im Landtag vertritt.

Sie stehen für eine Entwicklung der Freien Wähler, die Fritz Ruf in einer kurzen Ansprache mit Blick auf den Landkreis Fürth so skizziert: "Vor zehn Jahren waren wir vier Kreisräte, heute sind wir neun; wir stellen vier Bürgermeister, etliche zweite Bürgermeister, sind im Kreistag die drittstärkste Kraft. Wir kennen uns aus, wissen, was an der Basis passiert und tragen das in die Landespolitik."

Der Wahlkampf, er hat längst begonnen.

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