Vor dem Start: Erster Blick in Erhards Geburtshaus

23.4.2018, 16:00 Uhr
Vor dem Start: Erster Blick in Erhards Geburtshaus

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Auch beharrliche Nachfragen halfen nicht: Evi Kurz, Initiatorin des Ludwig-Erhard-Zentrums (LEZ), das sich aus dem Geburtshaus und dem gegenüberliegenden Neubau zusammensetzen wird, verwies auf die noch laufenden Arbeiten an der Ausstellung. Im historischen Gebäude in der früheren Sternstraße, in dem Erhards Eltern ein Textilgeschäft betrieben, wird die Schau die Zeit bis 1945 beleuchten; im Neubau geht es um die Jahre danach mit Erhards Weg in die Politik, seiner Zeit als Wirtschaftsminister und Bundeskanzler.

Die Einweihung des LEZ wird definitiv im Mai stattfinden, heißt es. Das genaue Datum aber könne erst nach der Freigabe aus Berlin verkündet werden — denn nach Fürth kommen wird aus diesem Anlass, wie berichtet, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Kurz geht davon aus, bald das Okay zu bekommen. Allerdings dämpft sie die Erwartungen: Es handle sich zunächst lediglich um die Einweihung mit geladenen Gästen. Weil auch bis dahin noch nicht alles im LEZ bereit sein wird, müsse die Eröffnung noch ein wenig warten.

Die rund 40 Besucher, die am Samstag der kurzfristig ausgesprochenen Einladung zur Stippvisite gefolgt waren, zeigten sich immerhin schon mal zufrieden mit dem, was sie zu sehen bekamen. Im Eingangsbereich des Sandsteingebäudes durften sie sich in 50er-Jahre-Ambiente und passendem Mobiliar niederlassen, mit dem das Tagescafé Gäste empfangen wird. Den Lieblingskuchen Erhards soll es geben und auch Mittagstisch.

Aufhalten können sich LEZ-Besucher zudem im Innenhof des verschachtelten Altbau-Ensembles, der von architektonisch sehr unterschiedlichen, schmuck renovierten Hausfassaden umrahmt wird. Neben Café und Teil eins der Ausstellung findet im Geburtshaus-Trakt das Forschungsinstitut mit dem Lehrstuhl für soziale Marktwirtschaft seinen Platz.

Letzteres werde als Teil der Universität Erlangen-Nürnberg Studien im Geiste Erhards betreiben, nicht aber "politisch agitieren", weist Kurz etwaige Spekulationen zurück. Es handle sich beim LEZ um "einen Ort der Bildung", der Besuchern Wirtschaftswissen vermittelt — auch Kindern, die in einem "Lern-Supermarkt" "Bewusstsein für wertiges Einkaufen" entwickeln sollen, so Kurz.

Im Neubau ist neben Teil zwei der Erhard-Schau "mit einer der modernsten Museumsausstattungen" Raum für Veranstaltungen — und das nicht nur wissenschaftlicher Art, wie Evi Kurz betont: Die Fläche stehe gegen Gebühr "allen Fürthern offen" — sogar für Geburtstage oder Hochzeiten. Zudem strebe man "ein großes Veranstaltungsangebot für die breite Bevölkerung" an.

 

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