Vorbereitung für Möbel Höffner angelaufen

16.2.2013, 10:00 Uhr
Vorbereitung für Möbel Höffner angelaufen

© Thomas Scherer

An mehreren Fronten gleichzeitig laufen derzeit nach Angaben von Liegenschaftsamtschef Harald Mönius die Vorbereitungen. So hat der Wasserverband Knoblauchsland damit begonnen, bei Steinach seine Leitungen mit Fürther Regnitzwasser aus dem Bereich des geplanten Autobahnanschlusses zu verlegen.

Nördlich von Herboldshof wiederum sind auf Höffner-Grundstücken unter städtischer Regie Arbeiten für die ökologischen Ausgleichsflächen angelaufen. Dazu gehört auch ein Grundstück für geschützte Kiebitze, die beim Bau des Nahversorgungszentrums auf dem Reichsbodenfeld von ihren Brutstätten an der Breslauer Straße vertrieben werden.

Die Zeit drängt, denn alle größeren Eingriffe in den Gehölzbestand müssen mit Rücksicht auf die beginnende Brutzeit noch im Februar abgeschlossen sein. Die Arbeiten des Wasserverbandes wurden zudem durch steinzeitliche Siedlungsreste im Boden erschwert. Das Landesamt für Denkmalpflege monierte bereits mangelnde Rücksicht auf die Kulturgüter.

Keinen Einfluss auf die laufenden Vorbereitungen für den Baubeginn haben laut Baureferent Joachim Krauße die noch bei der Regierung von Mittelfranken anhängigen Beschwerden der Grünen, des Bundes Naturschutz und von SPD-Stadtrat Günter Witzsch. Sie sahen sich von der Schnelligkeit der Entscheidung für das Großprojekt überfahren. Wie der stellvertretende Regierungssprecher Michael Münchow auf Anfrage der FN mitteilt, wird die rechtsaufsichtliche Prüfung der Beschwerden in Kürze abgeschlossen sein.

Ein weiteres Problem steht ebenfalls kurz vor der Lösung: Am kommenden Montag steht beim Fürther Rechtsamt ein sogenanntes „Besitzeinweisungsverfahren“ an, bei dem entschieden wird, ob ein Sperrgrundstück im Bereich des von Höffner finanzierten und von des Stadt gebauten Autobahnanschlusses enteignet werden kann. Bei einem weiteren Grundstück, das zum Straßenbau noch gesichert werden muss, wird laut Liegenschaftsamtsleiter Mönius eine gütliche Lösung angestrebt.

Nach dem Abschluss des langwierigen Planfeststellungsverfahrens hat die Stadt dem Bebauungsplan für Möbel Höffner, Teppich Kibek und einen Baumarkt grünes Licht gegeben und Baugenehmigung erteilt. Wirtschaftsreferent Horst Müller rechnet nun mit keinen Verzögerungen mehr. Doch der Bund Naturschutz erwägt nach den Worten seines Fürther Kreisvorsitzenden Reinhard Scheuerlein eine Normenkontrollklage gegen den Bebauungsplan. Entscheidend dafür sei die Antwort der Regierung auf die vorgebrachten Bedenken. Scheuerlein hat den Eindruck, dass jetzt möglichst schnell Fakten geschaffen werden, um einer späteren Klage die Grundlagen zu entziehen. Der Baureferent wiederum erläutert, dass der Straßenbau Voraussetzung für die Umsetzung des Projekts ist.

Sorgen bereitet Naturschützern die Flächenversiegelung im großen Stil. Dagegen hält die Stadtspitze, dass im Gegenzug ökologische Ausgleichsflächen in einem bisher ungekannten Ausmaß zur Verfügung gestellt werden. Umstritten ist auch die Auswirkung des Projekts auf den innerstädtischen Handel. Während die einen davor waren, dass durch das Angebot von Randsortimenten – etwa Haushaltwaren oder Dekoartikel – Kaufkraft aus der Fürther Innenstadt abgezogen wird, argumentieren die Befürworter, dass der Möbelriese auch neue Kundenkreise jenseits der Stadtgrenze anziehen werde. Sein bisheriges Möbelhaus an der Frankenschnellweg-Ausfahrt Ronhof will Höffner nicht aufgeben, sondern in einen Möbel-Abholmarkt umwandeln.
 

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