Wärmende Momente am Feuersee

23.2.2017, 13:00 Uhr
Wärmende Momente am Feuersee

© Foto: Peter Romir

Just an jenem Tag, an dem Kurt Cobain 50 geworden wäre, erklingt im Koffer-Club "Lake of Fire" vom Nirvana-Unplugged-Album. Seattle machte er zur Heimat des Grunge. Die fünf bärtigen Herren und die Dame von Vaudeville Etiquette sind jedoch von Haus aus keine Grunge-Band, sondern eher in der Folk-Tradition verortet, was man auch ihrem Hippie-Look ansieht. Harmoniegesang und Melodien erinnern schwer an die Weiten des Westens; doch immer kurz vorm Abzweig Richtung Country geben sie mächtig Gas. Mit dem Druck einer 70er-Jahre-Rockband und frei nach dem Motto "Everything louder than everything else" bringen sie den Saal zum Beben — ob Bryce Gourley hinten an der Schießbude, Robin Croen am Bass oder Keyboarder Matt Teske.

Dabei kündigt Sänger und Gitarrist Bradley Laina zu Beginn an, dass dieser Abend vor allem Liebesliedern und Balladen vorbehalten bleiben soll, da der mit Tischen, Stühlen und Sofas ausgestattete Konzertraum ihm so chillig erscheint. In Wirklichkeit sind die stillen Momente rar gesät, denn selbst die Balladen geraten dank Sängerin Tayler Lynn, die sich die Seele aus dem Leib zu singen scheint, zu kraftvollen, mitreißenden Stücken.

Die Folge: Extrem ansteckendes Wohlgefühl und wippende Füße wegen einer sympathischen Band, die es laut eigener Aussage noch gar nicht ganz glauben kann, auf einem anderen Kontinent fern der Heimat derart gefeiert zu werden. Aber das haben die fünf sich eindeutig verdient.

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