Waschaktion soll die leeren Börsen der Fürther füllen

15.2.2018, 16:00 Uhr
Waschaktion soll die leeren Börsen der Fürther füllen

© Edgar Pfrogner

Nein, die Faschingszeit dauerte heuer wahrlich nicht lange. Schneller als gedacht waren die tollen Tage auch schon wieder vorbei. Trübsal blasen die Vorsitzenden der drei Fürther Karnevalsvereine allerdings nicht wirklich. Zwar heulen sie lauthals in ihre mitgebrachten Taschentücher, als sie sich am Gauklerbrunnen auf dem Grünen Markt gemeinsam mit einigen Bürgern vom „Freund August Fasching“ verabschieden, doch bald schon löst ihr Lachen das Weinen ab. Schließlich ging es ja um eine lustige Aktion: das Geldbeutelwaschen. Der Brauch aus dem 15. Jahrhundert, der vor vier Jahren in Fürth wieder aufleben durfte, soll nach der kostspieligen Faschingszeit wieder für Wohlstand sorgen.

Eifrig tauchen zu diesem Zweck nicht nur die Mitglieder der Karnevalsvereine ihre mitgebrachte Portemonnaies in den Bottich, der zu diesem Zweck im ausgelassenen Gauklerbrunnen steht. Auch Bürgermeister Markus Braun versenkt einen ganz besonders großen Geldsack darin. Für die Stadt, da ist er sich sicher, war diese Zeremonie segensreich. „Fürth hat seit fünf Jahren keine neuen Schulden gemacht.“ Ein gutes Dutzend Fürther Bürger folgt seinem Beispiel.


Angelika Hoffmann, erste Vorsitzende der Fränkischen Kanalflotte Fürth, nutzt die Gelegenheit, um eine Bilanz der tollen Tage in der Kleeblattstadt zu ziehen. „Kurz und intensiv“ seien sie heuer gewesen. Weil der Höhepunkt des närrischen Treibens diesmal zwei Wochen früher stattfand als vergangenes Jahr, ballten sich die Feiern und Sitzungen. „Die Zahl der Veranstaltungen ist gleich geblieben, da gab es etliche Überschneidungen“, sagt Hofmann. Etwas dezimiert wurden die Feierwütigen nur von der Grippewelle, die für einige Ausfälle gesorgt hatte.


Immerhin blieben die Regentinnen verschont. Allerdings mussten die große und die kleinen Prinzessinnen sowie die Meerjungfrau auf männliche Unterstützung verzichten. „Der Fasching war komplett in Frauenhand“, sagt Hofmann. Sie bedauert, dass es in der Kleeblattstadt keinen großen Faschingsball mehr gibt, beobachtet aber, dass viele junge Eltern wieder Spaß am Kostümieren finden. Auch die Faschingsparty im Gelben Löwen sei gut besucht gewesen. Vielleicht, überlegt Hofmann, sei es an der Zeit, doch wieder einmal zu einem Ball zu laden.

 

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