Weihnachtsfreude in Paketen

22.12.2014, 21:49 Uhr
Weihnachtsfreude in Paketen

© Foto: Thomas Scherer

Insgesamt machen sich 50 Sattelschlepper mit mehreren hundert Tonnen Hilfsgütern von Mittelfranken aus auf den Weg nach Südosteuropa. „Wenn man dann das Paket direkt übergibt und die Freude in den Augen der Kinder sieht, ist für mich Weihnachten“, erklärt Szüszner, der bereits zum 21. Mal die zwischen 24 und 30 Stunden lange Fahrt am Steuer eines 38-Tonners auf sich nimmt. Die Kinder der beschenkten Grundschulen unterbrechen für die Spendenübergabe extra ihre Weihnachtsferien und harren oft für Stunden in eisiger Kälte aus.

Damit auch das Richtige in den Paketen landet, verteilen die Johanniter im Vorfeld extra Listen. Mehrere davon hat sich auch der Aktionskreis „Soziales Engagement“ des Hardenberg-Gymnasiums besorgt. Ein gutes Dutzend Schüler machte sich in den vergangenen Wochen daran, viele Mitschüler von der sinnvollen Aktion zu überzeugen.

„In Freistunden wurde eine Klasse nach der anderen abgeklappert“, berichtet Isabelle Wabnitz. Die Studienrätin betreut seit mehreren Jahren die Aktion und freut sich sehr über die Tatkraft, die die Schüler im Alter zwischen 13 und 15 Jahren an den Tag legten. Bereits zum achten Mal stapelten sich im Keller der Schule nach und nach prall gefüllte Pakete. „In Rumänien kosten die Grundnahrungsmittel zumeist doppelt bis drei Mal soviel wie hier in Deutschland“, beschreibt Szüszner die Lebenssituation abseits der Hauptstadt Bukarest.

Die Lage ist für viele Familie umso prekärer, wenn man weiß, dass der Durchschnittslohn bei gerade einmal 300 Euro liegt. Ein funktionierendes Sozial- oder Gesundheitssystem nach hiesigem Standard ist nicht vorhanden. Daher sichern die Pakete mit Zucker, Mehl, Reis, Nudeln, aber auch Speiseöl oder Kakaopulver bessere Lebensbedingungen für eine gewisse Zeit.

Alle Teilnehmer der Johanniter-Hilfsaktion opfern freiwillig ihren Weihnachtsurlaub, um vom 25. Dezember bis einschließlich Silvester Kinderaugen leuchten zu sehen. Neben vielen privaten Spenden beteiligt sich auch seit Jahren der Lebensmitteldiscounter Lidl mit einem namhaften Betrag an der bayernweiten Aktion. „Anders wären beispielsweise die Benzinkosten gar nicht finanzierbar“, erklärt Somborn.

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