Weiter Streit um Lkw-Zentrum

1.8.2009, 00:00 Uhr

Wie berichtet, plant das Mercedes-Autohaus Graf im Industriegebiet eine Ausweitung seines Lastwagen-Reparaturangebotes. Aus einer Magerrasenwiese soll eine Abstellfläche für defekte Laster werden - mitten in der engeren Wasserschutzzone des Rednitztales. Der Bund Naturschutz (BN) spricht im Zusammenhang mit den Verkaufsplänen der infra, die das Grundstück vor gut 25 Jahren eigens zum Zwecke des Wasserschutzes erworben hatte, von einem «Skandal».

«Fehlende Fairness»

Im Umweltausschuss wurden Vorwürfe laut, schon die vor einigen Jahren erfolgte Erweiterung des Graf-Geländes sei von der Verwaltung «an den städtischen Gremien vorbei» genehmigt worden. Eine Darstellung, der Rechtsreferent Christoph Maier mit Nachdruck widersprach. SPD-Stadtrat Günter Witzsch äußerte den Verdacht, bereits die jetzige Ausdehnung des Graf-Geländes, das zum Teil innerhalb der Wasserschutzzone liegt, verstoße gegen geltendes Umweltrecht, und musste sich von Maier «fehlende Fairness» im politischen Umgang vorwerfen lassen.

Pikant wird die Angelegenheit, weil die infra im betreffenden Gebiet mittelfristig mehr Wasser fördern will, die Frage der Wasserqualität beziehungsweise die Gefährdung derselben sich also noch drängender stellt.

Bürgermeister Markus Braun unterstrich, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen sei und dass die vage Aussicht auf neue Arbeitsplätze nicht automatisch jedes Zugeständnis an einen Investor rechtfertige. Bis zur entscheidenden infra-Aufsichtsratssitzung im September sollen zusätzliche Gutachten eingeholt werden, ehe das Schicksal der Wiese im Wasserschutzgebiet feststeht.