Wieder Protest gegen Neonazis

23.1.2011, 14:00 Uhr
Wieder Protest  gegen Neonazis

© Gerd Axmann

In zwei Gaststätten, eine im Herzen der Altstadt, die andere in Burgfarrnbach, kommen nach Informationen der Linksaktivisten regelmäßig Mitglieder des Freien Netzes Süd (FNS) zusammen. Bei dieser Kameradschaft handle es sich um die „derzeit wichtigste neonazistische Organisation in Bayern“. Seit ihrer Gründung vor zwei Jahren gebe es auch einen Ableger in Fürth, der immer wieder Linke und deren Eigentum ins Visier nehme. Den betroffenen Wirten sei der politische Hintergrund ihrer Gäste bekannt, dennoch werde deren Anwesenheit geduldet.

Unmittelbarer Anlass für die Kundgebungen war nach Angaben der Organisatoren der bevorstehende Prozess gegen einen in Fürth aktiven und seit Jahren polizeibekannten Neonazi aus dem Dunstkreis des FNS. Der 24-jährige Kampfsportler hatte im April 2010 einen 17-Jährigen aus der linken Szene am Nürnberger Plärrer bis zur Bewusstlosigkeit verprügelt; er ist nun wegen versuchten Totschlags angeklagt.

Ein Dorn im Auge sind die Aktivitäten der Rechtsradikalen auch der Stadt Fürth. Doch wie mehrfach berichtet, sieht man im Rathaus keine rechtliche Handhabe gegen die Treffen, solange es dabei nicht zu Straftaten oder zu deren Planung kommt. Vertreter der Kommune und der Polizei könnten nur an die Wirte appellieren, ihre Räume nicht zur Verfügung zu stellen. Diese Bitte aber stößt bei den Gastronomen auf wenig Gegenliebe.