Wilhermsdorf: Wie geht es mit dem Hallenbad weiter?

23.9.2017, 10:00 Uhr
Wilhermsdorf: Wie geht es mit dem Hallenbad weiter?

© Heinz Wraneschitz

"Sind Sie dafür, dass das Hallenbad erhalten bleibt und saniert wird?" So lautet die Frage auf dem Stimmzettel für den Bürgerentscheid. Die Wahlberechtigten der Marktgemeinde dürfen darauf ein "Ja" oder "Nein" ankreuzen.

Wilhermsdorf: Wie geht es mit dem Hallenbad weiter?

© Thomas Scherer

Dieses Vorgehen beschloss der Gemeinderat, nachdem eine neue Bürgerinitiative an einem Wochenende fast 1100 Unterschriften dafür gesammelt hatte. "Nun liegt es an Ihnen, mit Ihrer Teilnahme für ein Ergebnis auf breiter Basis zu sorgen. Machen Sie von Ihrem Stimmrecht Gebrauch, auch wenn Sie dieses Thema vielleicht weniger berührt", appelliert Emmert an die Bürger.

Denn immerhin 20 Prozent der 4250 Wilhermsdorfer Wahlberechtigten müssen sich entweder für "Ja" oder für "Nein" entscheiden; erst dann gilt die Abstimmung.

Gemeinderat wäre am Zug

Wie geht es danach weiter? "Bei Ablehnung wie bei Ungültigkeit hätte der Gemeinderat wieder das Heft in der Hand. Dafür gibt es aber keinen Plan": Uwe Emmert geht also offenbar nicht von einem "Nein" oder der Nichterfüllung des 20-Prozent-Quorums aus.

Bekomme dagegen das "Ja" die Mehrzahl der erforderlichen Stimmen, "habe ich schon entsprechende Aktivitäten angekündigt. Dann müsste der Gemeinderat einen Gutachter mit der Variantenprüfung beauftragen. Noch im September sollten erste Gespräche geführt werden. Von Reparieren bis Generalsanierung ist alles möglich", stellt der Ortschef klar. Auch die jeweiligen Kosten seien detailliert zu ermitteln.

Denn in der Frage des Bürgerentscheids steht nichts zum Umfang der erwarteten Sanierung oder wie lange das Bad erhalten bleiben soll. Der Grund: Die Bürgerinitiative (BI) wurde quasi aus dem Boden gestampft. Die Katakomben des Bads konnte die BI erstmals besichtigen, als der Termin für den Bürgerentscheid bereits feststand. Viele Wilhermsdorfer können sich inzwischen auch für ein zusätzliches Naturbad mit Freizeitanlagen neben der Halle begeistern. Die Idee hatte Emmert bei einer eigens einberufenen Bürgerversammlung ins Spiel gebracht.

Nicht alles ist machbar

Doch der Bürgermeister gibt grundsätzlich zu bedenken: Nicht alles am Bad sei machbar, denn es gebe noch einige andere "Baustellen" im Ort, die ebenfalls viel Geld kosten dürften. Die Schulsanierung oder den künftigen Kulturtreff neben dem Rathaus nennt er beispielsweise. "Die Entscheidung, die wir jetzt treffen, hat Einfluss auf die Gemeindefinanzen in den nächsten Jahren bis Jahrzehnten."

Das ist auch der BI um Kerstin Müller bewusst. Sollten die Bürger mehrheitlich mit "Ja" stimmen, hat sie bereits die Gründung eines Badfördervereins im Auge.

"Mehr Besucher durch gestiegene Attraktivität" – dazu wolle auch die BI etwas beisteuern, heißt es von deren Seite. Aber dass selbst eine deutlich attraktivere Freizeiteinrichtung sich wohl nie selbst tragen wird, auch darin stimmen Bürgermeister und BI-Chefin überein.

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