Willkommen im Horrorhaus: Veitsbronn gruselt sich

21.8.2017, 21:00 Uhr
Willkommen im Horrorhaus: Veitsbronn gruselt sich

© Foto: Peter Budig

Billard spielen, Musik hören, oder einfach nur abhängen – das sind die Dinge die normalerweise im Jugendtreff Seukendorf-Veitsbronn anstehen. Heuer sah das Ferienprogramm etwas anderes vor: Nur die ganz Mutigen werden die Prüfung bestehen, die im Horrorhaus wartet.

Sozialpädagoge Igor Ninic, seine Kollegin Michaela Fließer, Marina Franke (Bufdi) und Teresa Wirth (FSJ) haben richtig geschuftet. Denn das "Nette" musste aus den Jugendräumen im Erdgeschoss in der Puschendorfer Straße 3 verschwinden.

Dafür gab es: Eklige Spinnweben aus Watte, flackernde Kerzen in LED-Technik, rotes schummriges Licht, vergammeltes Essen, Wege in nachtschwarzer Dunkelheit, Nebelschwaden, Soundeffekte wie schauriges Herzklopfen, eine Tür fällt quietschend ins Schloss und immer wieder schrille Schreie: Sind‘s die Geister, gespielt vom Jugendteam, oder eines der Kinder, die hier im Horrorhaus Aufgaben lösen müssen, die solch schauriges Rufen ausstoßen? Weiß man schon, ob nicht hinter der nächsten Ecke wieder jemand unverhofft seine Hand rausstreckt? Wer verbirgt sich hinterm Stofffetzen? Schaurige Gestalten sind‘s, hinter transparenten Vorhängen, Menschen mit Geschwüren und riesigen Fleischwunden im Gesicht, die die Augen rollen, bis man nur noch das Weiße sieht . . . Auch wenn man weiß, das alles nur ein Spaß ist, keine Gefahr droht, alles sicher ist, kann es einem schon anders werden. So-
gar den Bürgermeister – Marco Kistner ist schnell vorbeigekommen — gruselt es.

"Wir lassen uns eben immer wieder was Besonderes einfallen", sagt Ninic ein bisschen stolz. Gemeinsam mit den Kolleginnen hat er, der im Horrorhaus mit einem Blaumann antritt und den verwirrten Hausmeister spielt, das Konzept erdacht und umgesetzt. Viel Geld hat alles nicht gekostet, aber sehr viel Arbeit gemacht. "Man darf nicht in die offiziellen Verkleidungsläden gehen. Kauft einfach Peel off-Maske vom Drogeriediscounter und Eulenspiegel Wundschorf und mit etwas Geschick ist schnell aus einer hübschen Kollegin eine ziemlich eklige oder schwer verletzte Horrorhaus-Gestalt geworden.

Wer draußen ist, ist cool

Zum einen gab es die "milde" Form für die Jugendlichen, zum anderen die gruseligere Variante — ab 14 Jahren lautet dann die Altersgrenze. Das Grundgerüst ist ähnlich: eine Gruppe Jugendlicher geht ins verdunkelte Horrorhaus. Während der "Hausmeister" ein bisschen erklärt, was hier geschieht, fällt die Tür ins Schloss. Nur, wenn die Gruppe den richtigen Schlüssel findet — einen von vieren — kann sie den Raum verlassen und durch dunkle Gänge ins Fluchtzimmer gelangen. Von da an geht es raus ins Freie — so ein Glück.

Die Ferienkinder Karolin (12), Charlotte (10) und Josephine (9) haben es geschafft und geben sich ziemlich cool: "Das war doch nichts", sagt Karolin. Aber drinnen sah es anders aus, wie spitze Schreie bestätigten. Und auch den Reporter schauderte es, wenn unverhofft nasse Watte übers Gesicht strich und ein Arm aus dem Dunkel hervorschoss. Coole Sache, dieses Horrorhaus.

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