Willy-Brandt-Anlage: Parkplätze oder Bäume?

28.6.2018, 06:00 Uhr
Willy-Brandt-Anlage: Parkplätze oder Bäume?

© Hans-Joachim Winckler

„Wie sonst ist ihre Forderung nach noch mehr Parkplätzen entlang der gesamten Willy-Brandt-Anlage zu verstehen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Gruppe um Elisabeth Imholz und Ludwig Vogel. Schon jetzt würden parkende Autos die Wurzeln der Bäume stark beschädigen. Dabei müsse sich doch bis zum „letzten Autofetischisten“ herumgesprochen haben, „wie wichtig Grünflächen angesichts des Klimawandels in dicht bebauten Stadtquartieren sind“.


Wie berichtet, plant die Stadt, die Willy-Brandt-Anlage samt der angrenzenden Hornschuchpromenade und Königswarterstraße zu sanieren. Auf dem Grünstreifen verlief einst die Trasse der ersten deutschen Eisenbahn. Anwohner diskutierten in zwei vom Rathaus organisierten Workshops über dieses Vorhaben, der Bauausschuss nahm die Pläne später mehrheitlich an. Demnach sollen keine Autos mehr an der Anlage parken. Als Ausgleich ist ein großes Parkhaus an der Gebhardtstraße geplant. „Für das ganze Gebiet stehen dann zusammen mit dem Hornschuch-Center 1300 Parkplätze zur Verfügung“, teilt die Anwohnerinitiative mit. Die Wege dorthin seien zumutbar. Und weiter: Viele große Städte überlegten, wie sie den wachsenden Verkehr zugunsten von mehr Lebensqualität ausbremsen könnten, dieser Entwicklung dürfe sich Fürth nicht länger verschließen. Angesichts des Rufs „nach einem eigenen Parkplatz vor der Haustür“ bleibe der bittere Nachgeschmack, „dass hier Egoismus an die Stelle von Vernunft tritt“.

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