Wo rollt in Stein künftig der Ball?

25.1.2018, 13:00 Uhr
Wo rollt in Stein künftig der Ball?

© Daniel Marr/Zink

Eigentlich war es schon fünf nach zwölf, als im Steiner Sportausschuss Verwaltung, Stadträte und Vertreter der Sportvereine zusammenkamen, um über die Platzfrage zu sprechen. 17 Mannschaften mit 333 Spielern hat der STV, 12 Teams mit 164 Spielern der FC. Von Seiten der Stadt war erwartet worden, dass die beiden Vereine während des Engpasses kooperieren.

Doch wie die drei Verantwortlichen Jürgen Kintzel, 2. Vorsitzender des FC, Birger Kraska, Vorsitzender des STV, und sein Stellvertreter Jürgen Poppele einräumen mussten, habe man nur mal kurz auf dem Weihnachtsmarkt Anfang Dezember über das Thema gesprochen.

Gerade von Seiten der SBG zeigten sich die Stadträte erstaunt über das Verhalten der Vereine. "Ich bin enttäuscht, dass nur so wenige den Weg ins Rathaus gefunden haben", sagte Fraktionssprecher Lothar Kirsch. Ganz ähnlich äußerte sich Edwin Schläger: "So ein bisschen Unterhaltung am Weihnachtsmarkt genügt nicht."

Doch mit dem Umschichten der Trainingszeiten und dem häufigeren Nutzen der A-Plätze, die eigentlich für die ersten Mannschaften und die Punktspiele reserviert sein sollten, geht es wohl auch nicht. Das zumindest war ein Resultat der Gespräche.

Das Optimale für die Vereine fasste Jürgen Poppele zusammen: ein neues Kleinsportfeld und die Sanierung der B-Plätze. Wobei Poppele die Unterstützung des STV bei allen Arbeiten zusagte.

In welch schlechtem Zustand die B-Plätze beziehungsweise Hartplätze sind, schilderte Jürgen Kintzel eindrücklich. Im Sommer, so Kintzel, seien die Staubwolken so extrem, dass Kinder Atemnot bekämen, außerdem sei der Boden hart wie Beton, mit der entsprechenden Verletzungsgefahr. Poppele berichtete Ähnliches über den B-Platz des STV.

Teurer Rollrasen

Ein Kleinsportfeld mit einer Größe von 70 auf 45 Meter, informierte Bürgermeister Kurt Krömer, koste 150 000 Euro. Allerdings sei dies der Preis ohne Rollrasen, würde man diese schneller bespielbare Variante wählen, läge man schon bei 430 000 Euro.

Während etliche Stadträte von CSU, FDP, SBG und Sportreferent Bernd Seeberger (SPD) den Bau eines Kleinsportfeldes für "gut angelegtes Geld" (Kirsch) hielten, zeigte sich Bürgermeister Krömer zunächst zögerlich. Er verwies auf die hohe Sportförderung, die die Vereine in Stein erhalten würden. Jährlich stecke die Stadt 80 000 Euro in die Sportstätten. "In Stein sind die Vereine in einer komfortablen Situation", sagte er und verwies auf die Nachbarkommunen Oberasbach und Roßtal, wo die Vereine selbst gefragt seien, wenn es um ihre Anlagen geht.

Wie mehrfach berichtet, baut die Stadt Oberasbach eine neue Sporthalle, wobei noch nicht geklärt ist, ob die eigenen Vereine eine Nutzungsgebühr zahlen müssen. In Roßtal entsteht die Sportmeile, für die die beiden örtlichen Vereine fusionieren werden und die auch finanziell massiv von der Marktgemeinde unterstützt wird.

Zurück zum Kleinsportfeld: Nicht nur CSU-Stadtrat Klaus Ulrich Schellberg merkte an, dass das neue Feld selbst bei schnellster Bauweise erst ab 2019 eine Lösung verspreche, Abhilfe aber müsse sofort her.

Resultat der Sitzung: Sobald es die Witterungsverhältnisse zulassen, werden die B-Plätze am Weihersberg und im Waldsportpark saniert, um der künftig stärkeren Belastung standhalten zu können. Außerdem bekamen die Vereine als Hausaufgabe, die Nutzung der nun nur noch vorhandenen viereinhalb Plätze abzusprechen. Das Kleinsportfeld soll ebenfalls kommen, wenn möglich, wird der Bau noch in der nächsten Stadtratssitzung durchgewinkt.

Auf eine Frage bekam der STV-Vorsitzende Birger Kraska keine Antwort. Er wollte wissen, ob es mittelfristig für die Vereine neue Sportstätten auf dem Weihersberg geben werde. Darauf gab es des Bürgermeisters Standardaussage: "Dazu kann ich nichts sagen, genauso wenig wie die Damen und Herren des Stadtrates etwas sagen können."

Dass in nicht-öffentlicher Sitzung über das Areal, das im Besitz der Stadt ist, verhandelt wird, ist längst kein Geheimnis mehr in Stein. Auch dass bereits eine Firma für die Projektierung des nicht einfach zu überplanenden Geländes ausgesucht wurde, ist bekannt.

Keine Kommentare