Wo steckt der Schatz auf der Cadolzburg?

2.4.2015, 06:00 Uhr
Wo steckt der Schatz auf der Cadolzburg?

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Bis zu 15 000 Menschen stiegen einst an Mai-Wochenenden in Fürth ins „Moggala“, wie die Rangaubahn liebevoll genannt wurde, und machten sich auf die 13 Kilometer lange Reise in die „Bläih“ – die Kirschblüte. Daran erinnert Bürgermeister Bernd Obst natürlich gerne, muss aber auch einräumen, dass die Marktgemeinde im Kreis Fürth als Naherholungsziel an Anziehungskraft verloren hat, nachdem die Burg in den letzten Kriegstagen am 17. April 1945 abbrannte und dann jahrzehntelang in Trümmern lag.

Ganz so viele Besucher wie früher müssten es ja gar nicht werden, wenn Mitte 2017 endlich ein großes Erlebnismuseum in der seit 1982 wieder aufgebauten Burg öffnet — mit einem gewaltigen Popularitätsschub für Cadolzburg darf man aber getrost rechnen.

„Wir wollen die Leute aber jetzt schon heiß machen auf das Museum“, meint Sebastian Karnatz von der Bayerischen Schlösserverwaltung, einer der beiden Kuratoren für die Ausstellung, die künftig auf vier Etagen und 1500 Quadratmetern Mittelalter zum Anfassen, Ausprobieren, Riechen und Schmecken präsentiert.

Start am Bahnhof

Um schon vor 2017 etwas zeigen zu können von der Burg, hat man nun eine Geocaching-Tour rund um die Anlage entworfen, eine elektronische Schnitzeljagd mit Hilfe von GPS-Daten (siehe Kasten). „Der Schatz des Kurfürsten“ heißt die Route, die am Bahnhof beginnt und über Bauhof und Marktplatz in die Vorburg führt.

„Die Burg und der Markt bilden eines der schönsten Gesamtensembles Frankens“, schwärmt Karnatz. Das kann man nun erkunden bei der etwa eineinhalbstündigen Tour, die sich die Museumspädagogin Monika Dreykorn für Jugendliche, Familien und andere Schatzsucher ausgedacht hat.

„Die Tour verleitet zum Hinschauen“, meint Dreykorn. Schließlich müssen sieben Aufgaben gelöst werden, ohne die man die nächste Station und den Schatz nicht finden kann. Wappen, Jahreszahlen, Mauerringe oder Sandsteinwände rücken so auf einmal in den Mittelpunkt – und sogar in einem Schneckenhaus ist ein Hinweis versteckt. Ohne GPS-Daten ist man bei der Suche natürlich aufgeschmissen. Dafür muss man sich aber nicht eigens ein teures Gerät anschaffen, sondern kann auch eine simple Smartphone-App nutzen.

Und auch sonst tut sich so einiges rund um die Cadolzburg: Am 17. April um 17 Uhr findet in der Vorburg eine kleine Gedenkfeier zum 70. Jahrestages des großes Burg-Brandes statt. Am 30. April eröffnet Finanzminister Markus Söder im Historischen Museum des Marktes eine Sonderausstellung, die an die Erhebung der fränkischen Hohenzollern zu Kurfürsten vor 600 Jahren erinnert. Und 2016 will die Schlösserverwaltung eine App vorstellen, mit der man durch die Vorburg streifen kann.

Und auch Freunde von konventionelleren Erkundungsformen müssen nicht Verzicht üben: Jeden Sonn- und Feiertag startet um 14 Uhr an der ersten Burgbrücke eine Führung rund um die Burg.

Die Broschüre zur Geocaching-Schatzsuche kann man kostenlos unter www.burg-cadolzburg.de herunterladen.

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