Wolfgangshof: Neue Straße durch die Allee

6.4.2018, 16:17 Uhr
Wolfgangshof: Neue Straße durch die Allee

© Archivfoto: Scherer

Stolze 100.000 Euro nämlich weist die Aufstellung für einen landschaftspflegerischen Begleitplan aus. Harry Scheuenstuhl (SPD) fragte in der jüngsten Zusammenkunft des Kreisausschusses nach, was denn diese Summe beinhalte – wirklich nur einen Plan oder auch Baumaßnahmen? Nur den Plan, so die Antwort von Landrat Matthias Dießl in der Sitzung. Er verwies auf immense gesetzliche Auflagen und den hohen naturschutzfachlichen Aufwand.

So seien mehrere Fachkräfte über ein halbes Jahr vor Ort gewesen, um die Tier- und Pflanzenwelt zu dokumentieren und festzuhalten, welche Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen der Landkreis treffen muss. Eine Auskunft, die Scheuenstuhl sichtlich ungläubig zur Kenntnis nahm.

Und tatsächlich ist die Lage doch ein wenig anders – wie eine Nachfrage der Fürther Nachrichten beim mit der Projektplanung befassten Staatlichen Bauamt Nürnberg ergab. Zum einen betragen die Kosten aktuell nur noch rund 75.000 Euro. Wie Christoph Eichler, der in der Behörde für den Landkreis Fürth zuständige Abteilungsleiter, erläutert, handle es sich bei den besagten 100.000 Euro um eine Schätzung aus dem vergangenen Sommer. Im Zug der Ausschreibungen habe sich die Summe konkretisiert und reduziert.

Außerdem bekomme der Landkreis dafür nicht nur die Planung, sondern auch "Material" und die Umsetzung der Maßnahmen. So sind im Paket beispielsweise 15.000 Euro für den Kauf und die Pflanzung von 100 Obstbäumen und weitere 8000 Euro für Hochstämme enthalten. Die Pflege der neuen Bäumchen für die nächsten drei Jahre ist ebenfalls bereits eingepreist. 20.000 Euro werden allein dafür fällig.

Baufirma in den Startlöchern

Die Arbeiten beginnen voraussichtlich am 23. April: In diesem Jahr wird das rund 750 Meter lange Straßenstück vom Zirndorfer Ortsteil Anwanden aus durch die Baumallee am Wolfgangshof ausgebaut. Der Abschnitt endet an der Grenze zum Roßtaler Gebiet. Parallel zur Straße entsteht in Fahrtrichtung Weitersdorf auf der rechten Seite ein Radweg.

Ab Frühjahr des nächsten Jahres rückt dann die Y-Kreuzung in Anwanden in den Fokus. Hier treffen die vom Wolfgangshof kommende Kreisstraße FÜ 22 und die durch Anwanden führende FÜ 14 aufeinander. Der Knotenpunkt erhält eine T-Form. Ampeln werden dafür sorgen, dass auch die Radler auf dem neuen Weg die Straße sicher überqueren können.

Weiter warten muss allerdings der Abschnitt hinter dem Wolfgangshof bis zum Ortseingang von Weitersdorf. Hier soll mit den beiden Kurven und einer Kuppe ein wesentlicher Gefahrenpunkt entschärft werden – "in den nächsten fünf Jahren", sagt Eichler, auf die Zeitschiene für die Umsetzung angesprochen. Insbesondere Grundstücksverhandlungen mit den betroffenen Landwirten und ein laufendes Flurbereinigungsverfahren sorgen für Verzögerungen.

Der Kreisausschuss winkte die Vergabe der Arbeiten durch. Dagegen stimmte nur Norbert Schikora (Grüne), dessen Fraktion die gesamte Maßnahme von Anfang an abgelehnt hatte – unter anderem wegen der "exorbitant hohen Kosten".

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