Wünsche fürs City-Center: Outlets, Schuhe, Herrenmode

24.7.2017, 21:00 Uhr
Blumengießen und Abwarten: So lautet zurzeit noch die Devise im City-Center. Alle hoffen auf den Neustart.

© Tim Händel Blumengießen und Abwarten: So lautet zurzeit noch die Devise im City-Center. Alle hoffen auf den Neustart.

Heiß, sehr heiß ist es in diesen Tagen unter der langen Glaskuppel des City-Centers. Und still. Ab und an bimmelt das kleine Kinderkarussell einsam vor sich hin. Wer hier durchläuft, bleibt nicht oft stehen. Wozu auch? Die Geschäfte, die noch auf Kundschaft warten, lassen sich an einer Hand abzählen. Poetische Naturen nennen diesen Zustand vielleicht Dornröschenschlaf, andere sprechen von Tristesse.

"Ich gehe jeden Tag durchs City-Center zu unserer Kanzlei, wo ich arbeite. Seit meiner Kindheit kenne und mag ich das hier alles, aber jetzt ist es einfach traurig." Dabei gefällt Arzu Cinar das Gebäude: "Die Architektur ist schön, eigentlich sind die Erlanger Arkaden im Grunde doch ganz ähnlich angelegt."

Die 28-Jährige muss nicht lange grübeln, welche Geschäfte sie nach der Renovierung gerne vorfinden würde: "Mode-Läden wie zum Beispiel Zara, Orsay oder Pimkie. Außerdem noch ein Schuhgeschäft." Damit können aber doch bereits das Hornschuch-Center oder das Carré Fürther Freiheit dienen. "Das ist richtig", stimmt die junge Frau zu, "aber beides liegt nicht an meinem üblichen Laufweg."

Ein Argument, das öfter genannt wird. Auch Helga (64) und Jochen (66) Wemuth wünschen sich unter anderem noch mehr Auswahl beim Schuheinkauf im Bereich des City-Centers. "Ich suche gerade Turnschuhe", sagt Helga Wemuth. Die Neue Mitte findet das Ehepaar gut: "Aber bei schlechtem Wetter war die Überdachung hier drin perfekt – und früher gab es gegen die Sommerhitze ja eine Klimaanlage."

Shoppen sollte ein Erlebnis sein

Jochen Wemuth würde sich freuen, wenn es in Zukunft im neugestalteten Einkaufstempel "ein gescheites Herrengeschäft" gäbe. Wo kaufen die beiden denn am liebsten ein? "Wir fahren nicht nach Nürnberg. Aber im Urlaub besuchen wir regelmäßig ein sehr großes Modehaus in Waldkirchen, da verbringen wir nicht selten einen halben Tag." Gemütlich sei dort der Einkauf, weil den Kunden auch mal eine Tasse Kaffee angeboten werde und überhaupt der aufmerksame Service das Shoppen zum Erlebnis mache: "Das könnte in Fürth doch sicher auch einer so machen."

Sabine Biburger klingt ein bisschen wehmütig: "Früher war das City-Center wirklich eine richtig schöne Einkaufsmeile." Sie erinnert sich daran, wie praktisch die Anlage war, als ihre Kinder klein waren: "Im Winter oder im Regen blieb man warm und trocken. Und es gab sogar eine Kinderbetreuung." Wie sehen ihre Wünsche für eine Neugestaltung aus? "Verschiedene Outlets wären eine gute Sache." Sie denkt dabei unter anderem "an so etwas wie Adidas" im Sportzubehörbereich. "Ein Outlet-Anbieter für Schuhe würde mir auch gefallen."

"Ich arbeite hier, deshalb benutze ich das Parkhaus", sagt Bettina Hofmann (52). "Es ist traurig, wenn man tagsüber durchläuft. Aber nach 18 Uhr ist es komplett leer, das ist dann wirklich trist." Spontan fällt ihr kein Geschäftszweig ein, der fehlt. "Es gibt ja schon viele Einkaufszentren, persönlich halte ich es für ziemlich unrealistisch, dass noch etwas Neues kommt." Sie überlegt: "Möglicherweise wäre es besser gewesen, das City-Center direkt zu renovieren und die Neue Mitte nicht zu bauen."

Potenzial ist noch da

Ein klares Statement, welche Einkaufsstadt sie bevorzugt, kommt von Claudia Hürner (52) aus Cadolzburg: "Ich fahre lieber nach Fürth als nach Nürnberg." Durchs City-Center läuft aber auch sie im Moment bloß, weil sie in der Tiefgarage geparkt hat. "In der Zeitung liest man ja immer, dass es hier in absehbarer Zeit weitergeht und etwas Neues kommt. Aber wenn man die Realität sieht. . ." Das sei schade, weil doch die Anlage nach wie vor Potenzial habe.

Gefühle, die viele teilen. Oder wie Sabine Biburger sagt: "Ich hoffe einfach sehr, dass das City-Center bald wieder schön wird."

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