ZAE: Kritik am Brandschutz

23.7.2014, 11:00 Uhr
Menschliche Zustände in der ZAE werden gefordert.

© Winckler Menschliche Zustände in der ZAE werden gefordert.

Bei einem Treffen mit Journalisten in München sagte Müller, in ihrem Haus habe das Thema Asyl absoluten Vorrang. Auch stehe sie nach wie vor zu ihrer Aussage, die sie im Oktober bei einem Besuch in der Zirndorfer Einrichtung getätigt hatte: "Ich will, dass es da menschlich zugeht."

Gleichwohl: Eine schnelle Entlastung konnte die Ministerin nicht präsentieren. Die geplante dritte bayerische Erstaufnahmestelle soll in Deggendorf erst im November eröffnen. 500 Menschen sollen hier unterkommen. Die ZAE in Zirndorf beherbergt inklusive aller Dependancen in Ammerndorf, Nürnberg und Neuendettelsau rund 950 Menschen; die Münchner ZAE hat alle Reserven ausgeschöpft und 2.200 Frauen, Männer und Kinder untergebracht.

Am prekärsten ist aber derzeit die Lage in Zirndorf, wo Neuankömmlinge auf einem Matratzenlager in der Kapelle nächtigen müssen. Abgesehen von den unwürdigen Umständen ist der Holzbau auch aus brandschutztechnischer Sicht nicht für einen längeren Aufenthalt geeignet, kritisiert der Zirndorfer evangelische Gemeindepädagoge Erwin Bartsch.

Das wiederum treibt die Nürnberger Grünen-Landtagsabgeordnete Verena Osgyan auf die Palme. Denn auf ihre Anfrage hin hatte ihr die Staatsregierung Anfang Juli in wenigen Sätzen geantwortet und mitgeteilt: "Es bestehen ausreichend Fluchtwege durch Fenster und Türen“.

"Augenzeugenberichte“ hätten ihr jedoch vor Augen geführt, dass sich die Lage in Zirndorf zuspitze und dringendes Handeln erfordere, empört sich Osgyan. Sie hat der Staatsregierung wiederum einen mehrseitigen Fragenkatalog präsentiert.

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