Zenngrund-Feuerwehren helfen in Flüchtlingslagern

10.4.2015, 06:00 Uhr
Zenngrund-Feuerwehren helfen in Flüchtlingslagern

© Leberzammer

Ende 2014 machte sich Detlef Schemm das erste Mal mit seinem Transporter auf den Weg zum Sammellager des Vereins Orienthelfer in einer ehemaligen Kaserne in München. Jede Menge Kuscheltiere hatte der ehrenamtliche Macher des „Fränkischen Kulturrausch“ im Zenngrund gesammelt. Bären, Kätzchen und Elefanten sind inzwischen via Sammeltransport nach Jordanien oder in den Libanon weitergeleitet worden.

In dortigen Flüchtlingslagern wurden damit viele Kinder glücklich gemacht, die mit ihren Eltern vor dem Krieg über die Grenze aus Syrien geflohen sind.

Unzählige Menschen aus Wilhermsdorf, Neuhof, Markt Erlbach, Langenzenn und drumherum spendeten damals Spielzeug und mehr. Den Anstoß dazu hatte der Gründer der Orienthelfer, der bekannte Münchner Kabarettist Christian Springer, bei einem Auftritt in Wilhermsdorf gegeben, er setzt sich mit sehr großem Engagement für die Notleidenden ein. Inzwischen hat er sich herzlich für die Spenden bedankt.

Allein mit Spielzeug ist es nicht getan in den Zeltstädten. Es gibt dort Verletzte und Kranke. Deshalb sammelt Springer über seine Webseite beispielsweise Spenden für gebrauchte Rettungsfahrzeuge. Jeden Monat will der Verein eines dorthin bringen.

Die täglichen Mahlzeiten werden dort zumeist auf offenen Feuern gekocht. Schnell entflammen Zeltbahnen oder Plastikplanen. Um rasch eingreifen zu können, haben die Orienthelfer bereits ein gebrauchtes Feuerwehrfahrzeug dorthin gebracht, wie Schemm weiß.

Doch dessen Ausrüstung war nicht komplett: Die Münchner Feuerwehr hat eine Liste zusammengestellt mit Teilen, die noch benötigt werden. Damit wandte sich Detlef Schemm an Fürths Landrat Matthias Dießl, der gemeinsam mit Kreisbrandrat Dieter Marx die Feuerwehren des Kreises informierte. „Danke für die Unterstützung“, sagt Schemm aber nicht nur diesen beiden, sondern noch mehr den Wehren aus Großweißmannsdorf, Oberasbach, Weinzierlein, Wilhermsdorf oder Zirndorf. Denn die haben jede Menge Material gefunden, das auf der Münchner Liste stand und bei ihnen entweder überschüssig war oder deutschen Normen nicht mehr entsprach. Schaumrohre, Schläuche, Kupplungen, Verteiler, Gasflaschen, ein Notstromaggregat, Rettungsspreizer und –schere nebst dafür notwendiger Hydraulikpumpe: Das und vieles mehr hat sich in den vergangenen Wochen in einer Scheune in Neuhof/Zenn angehäuft.

Nach einem Zwischenstopp im Münchner Lager soll das Material noch im April auf die letzte Etappe in den Orient geschickt werden, berichtet Detlef Schemm. Dort nämlich komme es nicht auf deutsche Feuerwehr-Normen an, sondern darauf, die Flüchtlinge und deren Notunterkünfte praktisch vor Feuer zu schützen.

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