Zirndorf: Lernen mit Tablet und Apps

18.7.2017, 13:00 Uhr
Zirndorf: Lernen mit Tablet und Apps

© Foto: Nina Daebel

Morgens, zehn Uhr, in der Klasse 5 g. Hier werden Vokabeln nicht mehr mit Zettel und Stift abgefragt, sondern über einen Tablet-Computer. Matheaufgaben ebenso. Dafür gibt’s diverse Lernsoftware und Apps. Einfach den "Game Pin" eingeben und los geht’s. Die Namen derjenigen, die sich gerade eingeloggt haben, erscheinen auf der Tafel. Die funktioniert natürlich auch voll digital und nicht mehr mit quietschender Kreide.

Wer hat wie viele Fragen richtig? Wer hat’s nicht gewusst? Ein Klick, und die Lehrerinnen Christine Lochner und Christiane Werkmeister haben den Überblick. Sie müssen keine Fragezettel mehr mühsam kopieren, austeilen, einsammeln, korrigieren und wieder zurückgeben. Ihr Unterricht ist im digitalen Zeitalter angekommen, und das finden sie gut so.

Auch wenn sie anfangs immer mal wieder etwas mit den modernen Medien gehadert haben. Weil dann doch wieder irgendwas mit der Technik nicht so funktionierte, wie es sollte. "Als klar war, dass wir eine iPad-Klasse übernehmen werden, haben wir so viele Fortbildungen wie nur möglich gemacht", berichtet Lochner und gesteht, während der Anfangszeit häufig geflucht zu haben. Natürlich nur innerlich.

Nach rund drei Monaten war Routine eingekehrt und seither weiß man die Vorzüge der iPads durchaus zu schätzen. "Es ist ein vielfältigeres Lernen", sagt Lochner und betont, dass sie als Lehrerinnen eine bessere Kontrolle und einen besseren Überblick über die Leistungsschritte der Schüler hätten. Doch auf das Schreiben und das Führen von Heften wird trotz Tablet keineswegs verzichtet.

Gute Mischung

"Die Kombination macht’s einfach. Man sollte sich nicht nur auf das eine oder auf das andere konzentrieren, sondern eine gute Mischung anbieten." Dadurch sei der Unterricht für die Kinder abwechslungsreicher, der Lerneffekt größer. So seien die iPads sogar eine Motivationshilfe.

Leoni und Franzi halten heute ein Referat über Bartagamen, eine Reptilienart. Was sie dazu auf ihrem Tablet ausgearbeitet haben, sieht die Klasse an der Tafel. Und das ist richtig professionell mit Bildern und einem selbst gedrehten Video. Das wiederum wird mal im Zeitraffer gezeigt, dann wieder in Slow Motion. Was manch’ ein Erwachsener nicht hinbekommt, die beiden zehnjährigen Mädels gehen mit den technischen Möglichkeiten ganz selbstverständlich um.

Und was sagen die Eltern dazu? Erika Wild ist die Mama von Leoni und nach deren Referat mit den beiden familieneigenen Bartagamen in den Unterricht gekommen. Damit die Kinder solche Tiere einmal ganz analog angucken können. "Es ist schwer, die Hausaufgaben zu kontrollieren, wenn sie auf dem Tablet gemacht wurden", sagt sie und betont, dass man sich hier voll auf sein Kind verlassen müsse.

Und was sagen die Eltern der anderen dazu, dass sie jetzt mit dem Tablet lernen? "Meine Mutter kennt sich null mit Apple aus, ich muss ihr das jetzt zeigen", heißt es da. Oder: "Meine Mutter ist nicht so der Handy-Typ." Den Kindern selbst gefällt das digitale Lernen. Das sei "voll cool", weil es so "geniale Apps" gebe und man nun nicht mehr so viel Papier verbrauche.

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