Zirndorfer Bürger unterschrieben fleißig

28.10.2014, 13:00 Uhr
Zirndorfer Bürger unterschrieben fleißig

© Foto: Peter Romir

Manchmal sind die Bürger schneller als die Politiker: Der Ortsverband der Freien Wähler ist gerade erst dabei, seinen Stand vor dem Cinehotel Maroni am Zirndorfer Marktplatz aufzubauen, als die Leute auch schon Schlange stehen. Viele sind aufgrund des Artikels in den Fürther Nachrichten gekommen und alle wollen den Antrag gegen die Straßenbaubeitragssatzung unterschreiben. Der soll an alle Landtagsabgeordneten gehen und sie auffordern, über Alternativen nachzudenken.

„Eine Dame fragte sogar schon um die Mittagszeit im Café nach“, meint Marcus Baritsch vom Vorstand der Zirndorfer Freien Wähler. Mit den Straßenausbaubeiträgen haben er und seine Parteikollegen ein richtig heißes Eisen angefasst: „Es kann jeden treffen“, meint Baritsch. „Und wenn jemand plötzlich 15 000 Euro zahlen muss, weil die Straße vor seinem Haus saniert wird, ist das vor allem für ältere Menschen, die nicht so leicht Darlehen bekommen, ein schwerer Schlag.“ Er weiß, wovon er redet, zahlt er doch selbst seit Jahren eine fünfstellige Summe ab.

Natürlich haben auch die Freien Wähler nichts gegen intakte Straßen, doch die zwangsweise Erhebung von Gebühren bei den Anwohnern ist ihnen ein Dorn im Auge. „Wir könnten uns da auch andere Wege vorstellen – etwa über eine Erhöhung der Grundsteuer.“ Neben der Unterschriften-Sammlung wollen die Freien Wähler auch über ihren Landesverband und ihre eigene Landtagsabgeordnete Gabi Schmidt weiter Druck in der Sache machen: „Ich bin da eigentlich guter Dinge“, so Baritsch, „da das Thema von allen Parteien gut aufgenommen wird.“

Um die Unterschriften-Aktion im Rahmen des Zirndorfer Herbstmarktes durchzuziehen, mussten die Freien Wähler aber ein bisschen schummeln – denn eigentlich sind parteipolitische Aktionen während der Veranstaltung gar nicht erlaubt: „Deshalb haben wir unseren Stand auf dem Grund vom Hotel Maroni aufgestellt und verwenden auch keine Plakate – wir sind also sozusagen privat hier“, meint Baritsch. Am Ende des Tages werden sie dort über 100 Stimmen gesammelt haben.

1 Kommentar