Zirndorfs Saunalandschaft startet zum Herbst

3.8.2016, 11:20 Uhr
Zirndorfs Saunalandschaft startet zum Herbst

© Foto: Horst Linke

Dem unbenommen hat sich das Gremium mehrheitlich darauf verständigt, den Betrieb erst am 17. September aufzunehmen. Den Badegästen justament im heißesten Monat des Kalenderjahres und zur Hochsaison im Freibad die Schwitzkur bei 95 Grad etwa in der finnischen Sauna anzudienen, hielte Oswald für fragwürdig. „Bei 34 bis 36 Grad Außentemperatur zu öffnen, würde nur bedingt Sinn machen“, meinte auch der mit der Projektsteuerung beauftragte Architekt Pfaller vom gleichnamigen Ingenieur-Büro in Nürnberg.

Mit der Entscheidung, erst im September an den Start zu gehen, entsprach der Ausschuss auch der Bitte von Bäderleiter Frank Hatzel. Bei einer Inbetriebnahme im August würde dem Personal bei Hochbetrieb im Freibad und mit dem ab Mitte August nach den alljährlichen Revisionsarbeiten wieder eröffneten Hallenbad abverlangt, sich um drei Bereiche gleichzeitig zu kümmern. Wobei die Belegschaft in der Sauna vor der Herausforderung stehe, sich erst in die neue Technik einfinden zu müssen.

Sauna-Training fürs Personal

Das Personal unvorbereitet ins kalte Wasser zu schmeißen, respektive in die heiße Sauna zu stoßen, wolle er auch nicht, so Hatzel. „Acht, neun Aufgüsse am Tag, das schafft man ohne Training nicht.“ Und daran arbeitet die Belegschaft bereits: Die Saunakabinen müssen langsam hochgeheizt werden, Saunagänge sind fürs Personal bis zur Eröffnung frei.

Jürgen Grötsch (CSU) hingegen beharrte auf dem Beschluss vom Mai, frühestmöglich, ergo Mitte August, dann allerdings „ohne großes Brimborium zu öffnen, sodass sich das Badpersonal bei gemäßigtem Betrieb warmlaufen kann“. Im September, schlug er vor, könne die Sauna dann mit einer Eröffnungsaktion groß beworben werden.

Für Bürgermeister Thomas Zwingel ein „Saunabetrieb light“, den er rundweg ablehnte. Unehrlich wäre es, klammheimlich zu eröffnen und dann am 17. September so zu tun, als wäre das soeben erst geschehen. Eine offizielle Eröffnung mit Aktionen und ermäßigten Eintrittspreisen zum Kennenlernen soll es so oder so geben.

Carolin Mang vom Ingenieurbüro Pfaller hatte vor der Sitzung durch die für 1,3 Millionen Euro runderneuerte Saunalandschaft im Obergeschoss des Familienbades geführt. Dort ist nichts mehr wie es war: „Wir haben Tabula rasa gemacht“, so Mang. Der Bereich wurde komplett entkernt. Genauso wie in der Schwimmhalle hatte die Sauna ein Dichtigkeitsproblem in Böden und Decken. Letztere mussten auch neu abgehängt werden, das zuvor verwendete Material war nicht für Nassräume geeignet.

Die Räumlichkeiten sind neu zugeschnitten und erweitert. Auf über eintausend Quadratmetern Fläche erwarten die Besucher zwei großzügige Außensaunen, darunter die auf einer auskragenden Terrasse postierte Panoramasaune mit Blick auf Kinderplansche, Bibertgrund und den Wachturm des Pinderparks. Darüber hinaus im Angebot sind eine finnische Sauna, ein Sanarium mit Lichtspiel, ein Sonnenraum mit Infrarotlicht zum künstlichen Bräunen und ein Dampfbad.

Bevor die Saunagänger in einem der zahlreichen Ruhebereiche, darunter Kaminzimmer, Sonnenwiese und Microsalt-Raum, in dem feuchte Luft mit Salzen angereichert ist, die Haut und Atemwegen gut tun, entspannen können, sorgen Erlebnis- und Kaltduschen sowie ein Eisbrunnen für Abkühlung. Und in der Physiotherapie über dem Flur können Gäste dann Massagen, Fußpflege oder kosmetische Angebote buchen. Oswald hat ab 1. August eine Pächterin gefunden.

Im Design folgt die Saunalandschaft dem Konzept der Schwimmhalle: Weiße Wände, graue Türrahmen, gefliest ist in Natur- und Grautönen. „Schlicht, schick und zeitlos eben, das kann man immer sehen“, so Mang.

Klar, dass auch beim Ortstermin die Frage aufgeworfen wurde, warum sich die Baustelle derart verzögerte. Doch Mang wollte keine Schuldzuweisungen äußern. Die CSU-Stadträte Anton Gebert und Jürgen Grötsch dagegen wurden deutlich: Sie machen nicht abgestimmte Abläufe und Handwerker, die Terminabsprachen und Fristen nicht einhielten, für den um Monate überschrittenen Zeitplan verantwortlich. Die Insolvenz der Firma, die die Fassade dämmen sollte, und solche Überraschungen wie eine falsch platzierte Außentreppe taten ein Übriges.

Die Saunalandschaft ist ab 17. September täglich ab 10 Uhr geöffnet. Montags bis freitags ist um 22.30 Uhr Betriebsschluss, samstags und sonntags um 21 Uhr, feiertags ist sie bis 17 Uhr geöffnet. In der Happy Hour und im Frühtarif kann für 13 Euro, ansonsten vier Stunden für 15 Euro sauniert werden. Tageskarten gibt es für 19 Euro. Donnerstags ist die Sauna den Damen vorbehalten.

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