Zum Hauptgang Benjamin Blümchen

Robert Mugabe war mal, viele Lenze ist das her, ein Unabhängigkeitskämpfer.

Ein bisschen davon hat er sich bis heute bewahrt, er kocht absolut unabhängig von aktuellen Trends. Weniger Fleisch, öfter Gemüse — Herrn Mugabe interessiert das nicht wirklich.

Übrigens interessieren ihn auch Menschenrechte nicht wirklich. Genauer gesagt: überhaupt nicht. Simbabwe, jenes Land, das Mugabe in 35 Jahren gründlichst auf den Hund gebracht hat, liegt im weltweiten Pressefreiheit-Ranking von „Reporter ohne Grenzen“ auf Platz 135 von 180. Beste Voraussetzungen also, um die Fußball-WM 2026 zu bekommen. Auch Olympia 2028 sollte drin sein, zumal es den Sport-Funktionären an nichts fehlen wird, wie die vogelwilde Feier zu Mugabes 91. Geburtstag am Wochenende bewies.

Neben turmhohen Backwerken ließ der unabhängige Gastgeber zwei geschlachtete Elefanten auffahren. Für FN-Leser, die von Tim Mälzers Luschi-Rezepten nicht mehr satt werden: Wir bemühen uns zur Stunde um Details — Garzeit, Maronen- oder Apfelfüllung, Beilagen — und wollen aber vorsichtshalber darauf hinweisen, dass das Lokal „Blue Elephant“ in der Grünen Halle ausdrücklich nicht auf die Zubereitung von Elefanten, auch nicht in der Weihnachts-Variante „Elefant blau“, spezialisiert ist. Ist wohl auch gut so. Was wir Mugabe wünschen, wollen Sie wissen? Keinen 92. Geburtstag.