Zuwachs aus Nürnberg

28.6.2018, 21:00 Uhr
Zuwachs aus Nürnberg

© Foto: Leberzammer

Nach Abschluss der Arbeiten will das Umweltlabor mit derzeit über 60 Mitarbeitern, das ein breites Leistungsspektrum in Analytik, Probenahme sowie Immissions- und Arbeitsschutz anbietet, von Nürnberg nach Fürth umziehen – und wird dort Platz für weitere 30 Beschäftigte finden. Während das Quartier jenseits der Stadtgrenze "aus allen Nähten platzte" und sich die Verhandlungen mit den dortigen Behörden zäh gestalteten, sei man in Fürth "schnell handelseinig" geworden, sagt Johann Rietzler, Geschäftsführer der Rietzler-Gruppe Fontana, zu der AIR gehört. In Nürnberg verbleibe lediglich ein firmeneigenes Ingenieurbüro.

"Wir investieren jetzt, um das anhaltende Branchenwachstum zu nutzen und die Bedingungen für einen hohen Qualitätsstandard weiterhin erhalten zu können", so AIR-Geschäftsführer Arthur Hofmann zum forschen Expansionskurs seines Unternehmens. Seit Ende Januar 2018 laufen die Bauarbeiten für den neuen Firmensitz, der nach AIR-Angaben rund acht Millionen Euro kosten wird.

Die Ziele des Umzugs sind dabei klar definiert: effizientere Prozesse bei gleichbleibend hoher Qualität und Termintreue, ein mitarbeiterfreundliches Arbeitsumfeld sowie weitere Kapazitätssteigerungen in den Kerngebieten. Bekannt ist Rietzler im kommunalen Bereich vor allem für seine Expertisen in den Bereichen Wasser, Boden, Abfall und Luft.

Das Gebäude entsteht in sogenanntem Holzrahmenbau. Dies sei nicht nur schneller, sondern auf längere Sicht auch kostengünstiger. Dank des Einsatzes von Photovoltaik- und Geothermieanlagen rechnet Johann Rietzler mit Einsparungen von bis zu 400 000 Kilowattstunden pro Jahr. "Das sind 40 bis 50 Prozent weniger Energiekosten als bei einem konventionellen Bau", so Rietzler.

Kreis schließt sich

Für den Firmengründer schließt sich mit dem Engagement in Fürth ein Kreis. Denn er hat vor 32 Jahren als Ein-Mann-Betrieb begonnen — und einer seiner ersten Kunden sei die Kleeblattstadt gewesen. Das ist sie bis heute geblieben, wie Oberbürgermeister Thomas Jung beim Richtfest auf dem Areal mit etwa 3000 Quadratmetern Nutzfläche bestätigte. Mit AIR verwirkliche einer der letzten Bauherren seine Pläne auf der Hardhöhe.

Die Grundstücke im 2009 von der Stadt erworbenen Gewerbegebiet seien mittlerweile komplett verkauft, aktuell biete es rund 1300 Arbeitsplätze. "Es hat sich hier hervorragend entwickelt", schwärmt Jung, der wie der kommunale Wirtschaftsreferent Horst Müller einst vorsichtig auf 1000 Jobs gehofft hatte.

Mit Standorten in Nürnberg, Ansbach, Bayreuth, Marktoberdorf, München und Rosenheim zählt AIR nach eigenen Angaben zu den führenden Laboren in Bayern. Für Fürth habe neben der guten Kooperation mit der Stadtverwaltung die verkehrsgünstige Lage gesprochen. Kunden wie Mitarbeiter profitierten von der unkomplizierten Anreise und der Anlieferung von Proben. Die neue Lagerlogistik werde nicht zuletzt durch eine moderne IT-Anbindung aller Prozesskomponenten verbessert und schaffe so eindeutige Vorteile im Kundenservice. "Seit Jahren schon steht das Thema Digitalisierung der Laborprozesse ganz oben auf unserer Liste. Der Neubau bietet uns die Möglichkeit, dahingehend zu optimieren und die Basis für vernetzte Arbeitsweisen zu schaffen", so der Standortleiter Stephan Fahrmayr. Daneben wolle man neueste Sicherheitsstandards für ein zukunftsträchtiges Arbeitsumfeld setzen. Moderne Schulungseinrichtungen im Laborumfeld sowie ein eigener Ausbildungsbereich für angehende Chemielaboranten ermöglichen es dem Unternehmen, interne sowie externe Weiterbildungen durchzuführen.

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