Ganzen Dörfern stand das Wasser bis zum Hals

22.7.2011, 08:25 Uhr

Auch verschiedene Landstraßen um Eggolsheim, Pretzfeld und Kirchehrenbach (Landkreis Forchheim) waren nicht mehr passierbar. Die A73 war bereits vergangenen Mittwoch wegen Überschwemmung gesperrt worden. Auch Fürth hat erneut mit den Wassermassen zu kämpfen. Dort sind Freitagmorgen folgende Straßen gesperrt: Ortsverbindung von Steinach nach Stadeln sowie die Seeackerstraße zwischen der A73 und der Gründlacher Straße.

Rückblick auf Mittwoch

Über 40 Einsätze zählte die Polizei für den Großraum Nürnberg/Fürth aufgrund der starken Regenfälle. Seit Dienstagabend etwa 20 Uhr regnete es ununterbrochen, was zu sprudelnden Gullydeckeln führte. Bis zu 80 Liter Wasser pro Quadratmeter fielen in der Nacht - zuviel für die Regenrückhaltungen und Kanäle. Vor allem betroffen waren Stadtgebiete von Nürnberg, vor allem Oelser Straße, Zerzabelshofer Hauptstraße, Regensburger Straße/Ben-Gurion-Ring und die Adolf-Braun-Straße. Der Frankenschnellweg war an den Rampen wegen Überschwemmung in beide Richtungen gesperrt, ebenso  die A73 bei Forchheim und der Stadelner Talübergang in Fürth.

In Stein sprudelte das Wasser in hohen Fontänen aus den Gullys. Zahlreiche Unterführungen in der Region standen urplötzlich unter Wasser. Autos blieben stecken. Die überraschten Fahrer mussten Hilfe organisieren, um ihre buchstäblich "abgesoffenen" Vehikel  zu bergen.

Auch rund um das Walberla heißt es "Landunter!". Mehrere Straßen standen unter Wasser. Die Autobahn A73 wurde auf Höhe Regnitztal überflutet. Ein kleiner Bach an einem Rastplatz war hier zu einem reißenden Strom angeschwollen. Die Polizei sperrte Fahrspuren in Richtung Bamberg zwischen Forchheim Süd und Buttenheim. Die Staus sind mehrere Kilometer lang.

In Forchheim kam auch der Busverkehr auf Grund der Wassermachen weitestgehend zum Erliegen, sehr zum Unmut vieler Schüler. Sie mussten unfreiwillige "Überstunden" machen und wurden von ihren Lehrern betreut, bis sich die Lage wieder entspannte.

Stromausfall in Gibitzenhof

Die heftigen Niederschlägen sorgten für nächtliche Stromausfälle in Nürnbergs Süden: In mehrere Trafo-Stationen drang Wasser ein. Es kam ab 2.20 Uhr zu Kurzschlüssen. Die Stromversorgung brach zusammen in Gibitzenhof, Sündersbühl und Steinbühl. In der Südstadt betraf der Black-Out den Aufseßplatz. Gegen 07.30 Uhr war ein Großteil der Kunden laut N-Ergie wieder mit Strom versorgt, lediglich in der Gibitzenhof- und der Witschelstraße dauerten die Reperaturmaßnahmen bis in die Mittagsstunden an.

Und es ist kein Ende des Regens in Sicht: Der Wetterdienst Meteomedia gibt für den größten Teil der Metropolregion Nürnberg eine Regenwarnung der Stufe "Rot" aus. Das bedeutet, die Meteorologen rechnen  in den kommenden zwölf Stunden mit "ergiebigem, anfangs örtlich gewittrigen Regen mit 40 bis 70 Liter pro Quadratmeter, örtlich mehr".

 

 

 

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