Grippewelle in der Region: Es wird noch schlimmer

20.2.2015, 10:25 Uhr
Die Krankenhäuser sind voll mit Patienten, zudem leiden auch mehr und mehr Beschäftigte selbst an der Grippe.

© dpa Die Krankenhäuser sind voll mit Patienten, zudem leiden auch mehr und mehr Beschäftigte selbst an der Grippe.

"In den USA ist die Grippewelle bereits vorbei und das dort kursierende Virus scheint stärkere Symptome zu verursachen, als in vorangegangenen Epidemien", erklärt Klaus Schughart, Leiter der Abteilung Infektionsgenetik am Robert-Koch-Institut (RKI). Und warnt: "In Deutschland steht der Gipfel noch bevor. Wir müssen aber mit einem ähnlichen Verlauf rechnen." Konkret solle in den nächsten drei Wochen der Höhepunkt an Influenzainfektionen erreicht werden.

Dabei sind die Zahlen schon jetzt alarmierend. Insgesamt gab es bereits über 18.000 bestätigte Grippefälle in dieser Saison, mehr als ein Drittel davon (6521) allein in der siebten Kalenderwoche. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen.

Der Süden Deutschlands ist besonders betroffen. Im Uniklinikum Erlangen ist die Notaufnahme mit Grippepatienten völlig überlastet, auch leiden immer mehr Beschäftigte selbst an dem Virus. Auch im Fürther Klinikum werden Patienten auf dem Gang "geparkt", ebenso in den Krankenhäusern in Forchheim und Ebermannstadt. In Nürnberg sieht es nicht anders aus. Der Leiter der Notaufnahme am Nürnberger Klinikum spricht ob der Umstände gar von einem "Vorhof zur Hölle".

Grund für den Anstieg an Grippeerkrankungen ist unter anderem, dass der in diesem Jahr eingesetzte Impfstoff nicht optimal wirkt. Laut RKI hat sich der besonders verbreitete Influenza A H3N2-Subtyp dergestalt verändert, dass der Impfstoff, dessen Zusammensetzung die WHO bereits im Frühjahr 2014 festgelegt hatte, nicht mehr passt. Grund: Das im Vakzin enthaltene Eiweiß stimmt nun nicht mehr mit dem Oberflächeneiweiß des Erregers überein.

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