Einsatzkräfte mehrfach ausgerückt

Großflächige Stromausfälle und Supermarkt-Dach mitgerissen: Sturmtief Zoltan wütet in der Region

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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23.12.2023, 09:08 Uhr
Das Sturmtief "Zoltan" hat in Franken für heftige Schäden gesorgt: Es kam zu mehreren Stromausfällen, außerdem fegte der heftige Wind den Teil eines Altersheim-Dachs ab. 

© Collage/FeuerwehrLohramMain/Imago Das Sturmtief "Zoltan" hat in Franken für heftige Schäden gesorgt: Es kam zu mehreren Stromausfällen, außerdem fegte der heftige Wind den Teil eines Altersheim-Dachs ab. 

Eingeknickte Äste, umgestürzte Bäume, überschwemmte Straßen: Wegen des Sturmtiefs "Zoltan" sind Einsatzkräfte in Bayern von Freitag auf Samstag mehrfach ausgerückt. Die Nacht sei im Großen und Ganzen jedoch ruhig verlaufen, wie die Polizeipräsidien im Freistaat am Morgen mitteilten. Schwerwiegendere Verletzungsfolgen wegen des Unwetters habe es demnach nicht gegeben. Auch der entstandene Schaden halte sich in Grenzen. Dennoch hatten die Feuerwehren der Region ordentlich zu tun:

Sturmtief sorgt für Stromausfall in Mittelfranken

Bereits am Freitagnachmittag gegen 17 Uhr kam es in den Landkreisen Roth und Weißenburg-Gunzenhausen zu einem größeren Stromausfall. Auslöser war ein Baum, der durch die heftigen Böen im Wald zwischen Waizenhofen und Gebersdorf im Kreis Roth in eine Freileitung gestürzt war, wie die N-Ergie mitteilt. Vom Stromausfall betroffen waren Ortsteile des Marktes Thalmässing im Landkreis Roth sowie Ortsteile der Gemeinde Bergen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Erst gegen 21 Uhr waren dann auch die letzten betroffenen Haushalte wieder am Netz, so der Stromversorger.

Dach von Seniorenheim in Unterfranken teils abgedeckt

Aufregung herrschte auch in einem Seniorenheim der Caritas in Lohr am Main im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart. Der Sturm hatte dort 120 Quadratmeter des Daches beschädigt und das Blechdach sogar teilweise komplett um 180 Grad gedreht, wie die Feuerwehr berichtet. Das verständigte Kranunternehmen konnte die Bergung der großen Dachteile erst nach Ende des Sturmes vornehmen, wodurch die Dachteile gegen Absturz gesichert werden mussten. Die Feuerwehr hat über die Integrierte Leistelle Würzburg die Notdächer angefordert.

Transporter umgekippt - mehrere Schweine sterben

In der Nacht auf Samstag kam ein Tiertransporter auf einem Flurweg in Windelsbach im Kreis Ansbach aufgrund starken Windes von der Straße ab und kippte um. Einige der transportierten Schweine starben oder mussten durch einen Tierarzt eingeschläfert werden, berichtet die Polizei. Der 34-jährige Fahrer blieb bei dem Unfall unverletzt. Weil der Boden durch das Wetter aufgeweicht war, musste der Lkw aufwändig geborgen werden.

Sturm deckt Supermarkt-Dach ab

Auch in Bad Abbach im Landkreis Kelheim war ein Großaufgebot der Feuerwehr notwendig, nachdem der Sturm das Dach eines Verbrauchermarktes abgedeckt hat. Glücklicherweise wurden keine Personen verletzt. Die Aufräumarbeiten, bei denen auch ein Kran zum Einsatz kam, dauerten am Samstag an.

In Bad Abbach im Landkreis Kelheim riss der Sturm das Dach eines Supermarktes zum Teil mit sich. 

In Bad Abbach im Landkreis Kelheim riss der Sturm das Dach eines Supermarktes zum Teil mit sich.  © vifogra

Über 100 Sturm-Einsätze in Oberpfalz

Über 100 witterungsbedingte Notrufe wurden in der Oberpfalz bearbeitet, sagte ein Sprecher. Meist waren es Verkehrsstörungen wegen "allem, was so auf die Straße geweht wurde." Verletzt wurde demnach niemand.

In Oberfranken habe es eine "minimale Steigerung im Vergleich zu sonst" gegeben, sagte ein Sprecher. Die Leute seien vorsichtig gewesen und zu Hause geblieben. In Mittelfranken gab es den Angaben nach fast keine witterungsbedingten Einsätze. In Unterfranken waren es laut Sprecher 54. "Es waren ein paar Einsätze, aber nichts, was uns die ganze Nacht beschäftigt hätte", sagte er weiter.

Ladendach abgedeckt

In Niederbayern kam es bis Samstagfrüh zu 63 witterungsbedingten Einsätzen, wie das Polizeipräsidium mitteilte. Überwiegend seien die Einsatzkräfte wegen entwurzelter Bäume oder herabgefallener Äste ausgerückt. Auf der Autobahn 3 wurde deshalb den Angaben zufolge gleich zweimal hintereinander der Verkehr beeinträchtigt. So stürzte erst ein Baum auf die Abfahrt an der Anschlussstelle Passau Süd und später ein weiterer auf die Fahrbahn Richtung Österreich zwischen den Anschlussstellen Iggensbach und Garham/Vilshofen. Nachdem zwei Fahrzeuge mit dem Baum zusammengestoßen waren, wurde die Strecke zeitweise gesperrt.

In Untergriesbach (Landkreis Passau) stürzte laut Polizei ein an einem Gebäude aufgestelltes Gerüst in sich zusammen. Feuerwehrkräfte brachten den Rest des Gerüsts kontrolliert zu Fall, um eine weitere Gefährdung auszuschließen. In Bad Abbach im Landkreis Kelheim deckte der Sturm das Dach eines Verbrauchermarktes ab. Es entstand ein schätzungsweise sechsstelliger Schaden.

In Oberbayern blieb die Zahl der witterungsbedingten Unfälle laut Polizeisprechern "relativ überschaubar". Die Nacht sei sehr ruhig gewesen. Ähnlich in Schwaben: Auch hier kam es zu wenigen Einsätzen.

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