30 barrierefreie Wohnungen nahe dem Zentrum

28.8.2015, 08:00 Uhr
30 barrierefreie Wohnungen nahe dem Zentrum

© Erich Neidhardt

Das Ehepaar aus Frickenfelden hat vor, auf dem Gelände schräg gegenüber der Schießwasen-Ausfahrt eine Wohnanlage mit 30 Wohneinheiten zu errichten. Ferner sollen ein Müll- und Fahrradgebäude, eine Tiefgarage sowie oberirdische Parkplätze entstehen und das Ganze auch noch ansprechend eingegrünt werden.

In der jüngsten Sitzung des Stadtratsausschusses für Bauangelegenheiten und Stadtentwicklung stellte Stadtbaumeisterin Simone Teufel das  Projekt vor. Und um es gleich vorwegzunehmen: Es wurde von den Mitgliedern des Gremiums sehr wohlwollend beurteilt und ohne Gegenstimmen das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Wenn das Weißenburger Landratsamt als Genehmigungsbehörde kein Haar in der Suppe findet, können die Bauarbeiten plangemäß im ausgehenden Winter starten. Ein Knackpunkt könnten allerdings die Abstandsflächen zu benachbarten Grundstücken sein.

Dort, wo früher die Baugeräte-Union ihren Sitz hatte, soll nun attraktiver Wohnraum in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum entstehen. Dazu müssen zwei ältere Hallen, die wie das Grundstück der Stadt gehören, abgerissen werden, was für den Bauausschuss kein Problem darstellt. Erfreut wurde von den Mitgliedern zur Kenntnis genommen, dass das heruntergekommene, aber dennoch hübsche Haus mit dem markanten Doppelwalmdach im vorderen Bereich des Grundstücks erhalten werden soll. Das denkmalgeschützte Gebäude bekommt eine Verjüngungskur verordnet. Es soll künftig in neuem Glanz erstrahlen.

Wie die übrigen Ausschussmitglieder ist Bürgermeister Karl-Heinz Fitz von dem Vorhaben angetan. Er sprach von einer Aufwertung des gesamten Quartiers im Süden der Stadt. Laut Simone Teufel sollen zwei Wohngebäude entstehen. Die Zufahrt zu dem Grundstück erfolgt von der Weißenburger Straße aus. Hier ist auch der Hauptzugang zu dem Grundstück. Der Stadtbaumeisterin gefällt das Projekt: „Es passt da sehr gut hin“. Sie informierte, dass auch eine Kinderspielfläche angelegt und 39 unterirdische Stellplätze geschaffen werden. Weitere elf Autos können oberirdisch geparkt werden.

Die Flachdächer der beiden von einer modernen Architektur geprägten Gebäude, in denen die 30 Wohneinheiten Platz finden, sollen begrünt werden. Auch das findet Teufel gut. Sie sprach von einer schönen und hochwertigen Bebauung. Die Erschließung sei gesichert.

Nicht glücklich mit dem Vorhaben ist hingegen ein benachbarter Gärtnereibetrieb. Der Inhaber befürchtet,  dass vor allem im Winter durch den Neubau lange Schatten auf seine Gewächshäuser fallen und die dortige Vegetation beeinträchtigen. Wegen der befürchteten und auch vom zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth bestätigten negativen Auswirkungen auf den Gärtnereibetrieb erhebt dieser Einwendungen und behält sich rechtliche Schritte vor.

Wie Stadtbaumeisterin Teufel informierte, werden die Abstandsflächen vom Landratsamt geprüft. Sie merkte an, dass Beschattungen im innerstädtischen Bereich bei Neubauvorhaben nicht zu vermeiden sind.

Obwohl sie durchaus Verständnis für die Einwände des Gärtnereibesitzers zeigten, äußerten sich Peter Schnell (Grüne), Dr. Werner Winter (Freie Wähler) und Manfred Pappler (CSU) als Sprecher ihrer Fraktionen wohlwollend zu dem Vorhaben. Sie finden es auch gut, dass das denkmalgeschützte Häuschen hergerichtet werden soll. Lobend wurde erwähnt, dass die innenstadtnahen Wohnungen barrierefrei geplant sind.

Dr. Hans-Peter Neumann (SPD) konnte sich wie seine Vorredner für das Projekt erwärmen, findet allerdings das vorliegende Schattengutachten „etwas grob“. Dass die neuen Gebäude negative Auswirkungen auf die Gärtnerei haben, könne man „nicht einfach wegwischen“. Daher sollte an das Landratsamt appelliert werden, sich intensiv mit den Bedenken des Nachbarn zu befassen. Dass dies geschehen wird, steht für Bürgermeister Fitz außer Frage: „Dies wird die Kreisbehörde mit Sicherheit tun.“ Sowohl die Belange des Bauherren als auch des Unternehmens seien sorgfältig abzuwägen.

Der Vorschlag von Bürgermeister Fitz, das gemeindliche Einvernehmen zu erteilen, fand schließlich die einhellige Zustimmung des Bauausschusses. Eine Abweichung von den Abstandsflächenbestimmungen auf dem Baugrunstück wird von den Mitglieder befürwortet.

Bauen dürfen auch Carolin Grün­steudel und Armin Schröppel. Sie haben vor, in Pflaumfeld ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage zu errichten. Ebenfalls grünes Licht gibt es seitens des Rathauses für Christoph Jäger und Linda Kleemann, die in der Sperlingstraße ein Wohnhaus mit Garage planen.

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