40 neue Wohnungen für Gunzenhausen

9.12.2018, 08:07 Uhr
40 neue Wohnungen für Gunzenhausen

© Erich Neidhardt

Einer der Bauwilligen ist die Firma Hittmeyer-Massivbau aus Unterschwaningen. Sie hat vor, auf dem ehemaligen Gebert-Grundstück gegenüber dem Burkhard-von-Seckendorff-Altenheim ein neues, winkelförmiges Gebäude zu errichten. Der Hochbau trägt die architektonische Handschrift des Ansbacher Büros Planung und Service. Für die städtebauliche Entwicklung des Vorhabens und den erforderlichen Bebauungsplan ist das Ingenieurbüro Christofori und Partner mit Sitz in Roßtal zuständig.

Dessen Mitarbeiter Jörg Bierwagen, Architekt und Stadtplaner, schilderte im Bauausschuss Einzelheiten des Projekts. Demnach soll an der Ecke Sonnen- und Reutbergstraße ein Wohn- und Geschäftshaus mit etwa 14 Wohneinheiten in drei Obergeschossen sowie gewerblichen Nutzeinheiten im Erdgeschoss entstehen. Um eine seniorengerechte Erschließung zu ermöglichen, erhält das Haus Aufzüge.

Der Teilbaukörper in der Sonnenstraße soll als Satteldachgebäude errichtet werden und damit die bestehende Baustruktur in dieser Straße aufnehmen. Der zweite, in Nord-Süd ausgerichtete Hauptbaukörper wird durch ein dreigeschossiges Bauwerk vom Satteldachbauteil abgetrennt. Er soll als modernes Flachdachgebäude errichtet werden. Nach Süden ist eine Abstufung zur bestehenden Bebauung vorgesehen.

Parken im Innenhof

40 neue Wohnungen für Gunzenhausen

© Erich Neidhardt

Geparkt wird in einer überdachten Ebene im Innenhof. Die Dachflächen dieses Bereichs sollen begrünt werden und die Zufahrt von Osten über die Reutbergstraße erfolgen. "Mit dem Bauvorhaben soll ein Beitrag zur städtebaulichen Neuordnung des Umfeld am Kreisverkehrsplatz geleistet werden und der städtebauliche Raum im Miteinander mit dem bestehenden Seniorenwohnheim neu gefasst werden", erläuterte Jörg Bierwagen.

Auf Anfrage von Stadträtin Helga Betz (Grüne) gab der Referent zu verstehen, dass eine Tiefgarage an dieser Stelle "nur schwer zu realisieren wäre". Außerdem würde man beim Bau einer solchen möglicherweise nebenstehende Häuser gefährden. Manfred Pappler (CSU) sieht in dem Vorhaben "ein Gegengewicht zum großen Baukörper des Altenheims", was städtebaulich durchaus passen würde. Zudem erhalte der Straßenzug vom Saumarkt aus betrachtet einen geschlosseneren Eindruck. "Wir freuen uns auf dieses Bauvorhaben", sagte Pappler und traf damit den Tenor der übrigen Ausschussmitglieder. Wie sie zeigten sich auch Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Stadtbaumeisterin Simone Teufel von dem Projekt sehr angetan. Zur Verwirklichung des Vorhabens ist ein neuer Bebauungsplan erforderlich, der den Namen "Sonnenstraße" tragen wird. Dessen Aufstellung wurde wie der vorliegende Entwurf des Büros Christofori zustimmend zur Kenntnis genommen. Die Bauleitplanung soll auf Kosten des Antragstellers im beschleunigten Verfahren erfolgen.

Neues Leben soll wie dem Gebert-Grundstück auch dem rückwärtigen Bauteil des früheren Möbelhauses Böckler gegenüber dem Gymnasium eingehaucht werden. Das imposante, seit Jahren weitgehend ungenutzte Gebäude hat mittlerweile mit der Bosch & Co. KG einen neuen Eigentümer. Die Gunzenhäuser Firma will das Haus auf Vordermann bringen und im ersten, zweiten und dritten Obergeschoss jeweils rund acht Wohnungen schaffen. Weitere drei wird ein Penthaus beherbergen, das wie ein Lichthof im Kern des Gebäudes neu geschaffen wird. Wie beim Projekt der Firma Hittmeyer an der Sonnen- und Reutbergstraße ist im Erdgeschoss eine gewerbliche Nutzung geplant. Parkmöglichkeiten, hieß es im Bauausschuss, sind im Umfeld des Böckler-Hauses in ausreichender Zahl vorhanden.

"Tolle Geschichte"

Dass das Geschäftshaus Böckler umgebaut und erweitert werden soll, wurde im Bauausschuss ebenfalls zustimmend zur Kenntnis genommen und das gemeindliche Einvernehmen in Aussicht gestellt. Stadtbaumeisterin Teufel sprach von einer "tollen Geschichte" und wie beim Hittmeyer-Vorhaben von einer Aufwertung des städtischen Quartiers. Manfred Pappler begrüßte es, dass sich für den "wuchtigen Monolith in der Mitte der Stadt" nun eine gute Lösung abzeichnet. Genauso sah es Dr. Werner Winter (Freie Wähler), der sich wie Rathauschef Karl-Heinz Fitz, Helga Betz von den Grünen und SPD-Mann Daniel Hinderks über den zusätzlich entstehenden Wohnraum freute. Die Firma Bosch will den Bauantrag im Februar bei der Stadt einreichen.

Mehrheitlich zugestimmt wurde im Bauausschuss dem Antrag auf Anbau eines Schweinemaststalls auf dem Baugrundstück Aha 500. Die Auflagen der Fachbehörden besonders hinsichtlich des Immissions-, Brand-, Natur- und Landschaftsschutzes sowie die Wasserwirtschaft und eine artgerechte Tierhaltung müssen vom Antragsteller beachtet und eingehalten werden, ebenso die Abstandsflächenbestimmungen und die Festsetzungen des rechtsverbindlichen Vorhaben- und Erschließungsplans Sonstiges Sondergebiet "landwirtschaftliche Tierhaltung und Biomasse". Gegen das Vorhaben votierte Grünen-Stadträtin Helga Betz.

 

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