Altmühlfränkische Bierkönigin übergibt Amt

1.6.2016, 07:24 Uhr
Altmühlfränkische Bierkönigin übergibt Amt

© Jürgen Eisenbrand

Der Entschluss, sich für das Amt zu bewerben, fiel ganz spontan, verrät Sarah im Interview mit dem Altmühl-Boten: „Eine Freundin hat mir im Frühjahr den Aufruf gezeigt, und ich dachte mir sofort: Das wäre was für mich!“

Im April stand eine Endauswahl von fünf Kandidatinnen fest — und die Pleinfelderin war eine der jungen Damen, die sich einer Jury und dem Online-Voting stellen durften. „Die Wahl fiel schwer“, erinnert sich Landrat Gerhard Wägemann. Bei den Fragen zum Thema Bier und zu Altmühlfranken „gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen“, und schließlich war die Internet-Abstimmung „Das Zünglein an der Waage“: Von den 800 dabei abgegebenen Voten vereinte Sarah die Mehrheit auf sich, so Wägemann.

Er lobte die angehende Erzieherin als eine „äußerst engagierte Frau“, die als DLRG-Rettungsschwimmerin ebenso aktiv sei wie einst als Ministrantin. Sarah sei ihm als eine Person beschrieben worden, die immer da ist, wenn man sie braucht“. Deshalb sei er auch „überzeugt, dass sie eine tolle Nachfolgerin“ von Andrea Lindner sein werde, der bisher einzigen Trägerin des Diadems der Altmühlfränkischen Bierkönigin.

„Viele wunderbare Menschen“

Die sympathische Weißenburgerin hatte kurz vor der Inthronisation ihrer Nachfolgerin beim Seenlandmarkt in Absberg eine kurze, sehr positive Bilanz ihrer zweijährigen Amtszeit gezogen. „Ich durfte viele tolle Events besuchen und dabei viele wunderbare Menschen kennenlernen.“ Zwar sei es, besonders in der Kirchweihsaison, durchaus auch mal anstrengend gewesen, aber das Tolle an ihrer Aufgabe sei ja gewesen: „Man kommt als Bierkönigin immer dorthin, wo die Stimmung gut ist.“

Sage und schreibe 437 Fotos habe sie in ihrem Bierköniginnen-Ordner gesammelt: Autogrammkarten, Bilder von der Kleideranprobe, vom Seenlandmarkt, und von vielen Kirchweihen — „und das alles doppelt“, schmunzelte die Studentin der Psychologie und Kommunikationswissenschaft in Anspielung auf ihre zweijährige Amtszeit.

Die Repräsentation der noch zehn im Landkreis aktiven Brauereien habe ihr immer viel Spaß gemacht, denn, so die 24-Jährige in ihrer ebenso locker wie gekonnt vorgetragenen Rede: „Wir haben hier nicht nur gutes, sondern sogar einmaliges Bier!“ Und zählte sodann auf: das stärkste Bier der Welt (Schorschbräu, Gunzenhausen), einen Europameister (Schlossbräu Dunkel, Ellingen), einen Silver Star (Felsenbräu-Hefeweizen, Thalmannsfeld), das erste Solarbier Deutschlands, das zu 100 Prozent mit regenerativer Energie gebraut wird (Felsenbräu). Für sie jedenfalls stehe unumstößlich fest: „Wir haben das beste Bier Bayerns, wenn nicht der ganzen Welt!“

Deshalb werde sie auch nach ihrer Amtszeit und nach ihrem Bachelor-Abschluss „weiter als Bierbotschafterin tätig sein“ — und sie werde auch Altmühlfranken treu bleiben, denn: „Ich habe viel gelernt über unseren Landkreis — und ich habe meine Heimat dadurch noch mehr ins Herz geschlossen als zuvor schon.“

Ein reicher Erfahrungsschatz, den sich Sarah Zimmerer nun erst nach und nach erschließen muss, wovor ihr aber keineswegs bange ist. „Andrea hat mir eine gute Einführung gegeben und mich auf das, was nun kommt, vorbereitet“, sagt sie. Volle Unterstützung gibt’s auch von der Schwester („Sie macht mir meine Frisuren.“), und „die Mama steht mir immer für Gespräche zur Verfügung“.

Der Familie verdankt Sarah auch ihre Sympathie für das fränkisch-bayerische Nationalgetränk: Dort sei ein gutes Bier schon seit jeher gerne genossen worden, und seitdem sie 16 sei, habe sie „im Freundeskreis auch selbst gerne mal eins getrunken“. Dabei hat sich schnell herausgestellt, dass ihre Lieblingsbiere allesamt aus der Region kommen, und auch ihr absoluter Favorit in Altmühlfranken gebraut wird: das bernsteinfarbene Wettelsheimer Märzen.

Dass sie wegen eines Jahrespraktikums in München, das jetzt nach ihrem Abschluss an der Gunzenhäuser Akademie ansteht, Terminprobleme bekommt, glaubt die neue Bierkönigin übrigens nicht: Am Wochenende komme sie ohnehin immer nach Hause, und für wichtige Ereignisse während der Woche könne sie auch schon mal Urlaub nehmen. Für die neue Aufgabe günstig sei zudem, dass sie derzeit solo sei: „Das erleichtert vieles“, sagt Sarah und fügt lächelnd hinzu: „Und wenn, dann müsste es sowieso ein Biertrinker sein.“

 

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