Altmühlsee: Etwas mehr Spielraum für Investitionen

11.2.2019, 18:18 Uhr
Altmühlsee: Etwas mehr Spielraum für Investitionen

© ZVA/Lufdi

Bei dem Treffen im Haus des Gastes war der neue Bezirkstagspräsident Armin Kroder dabei, der Landrat des Landkreises Nürnberger Land. Der Bezirk Mittelfranken ist ein wichtiger Partner des ZVA, denn er beteiligt sich an dessen laufenden Kosten und — was entscheidend ist — maßgeblich an den Investitionen. Ohne den Bezirk wäre der Zweckverband bei den Baumaßnahmen nur sehr eingeschränkt handlungsfähig.

Der Zweckverband Altmühlsee beklagt schon seit Längerem, dass seine Finanzkraft mehr als ungenügend gering ist, während die Anlagen rund um den See immer mehr in die Jahre kommen und hier viel getan werden müsste. Hoffnungen setzt man inzwischen in eine Sonderförderung durch den Bezirk für die Dauer von zunächst zwei Jahren. Es stehen dafür jeweils 300000 Euro zur Verfügung, die an den Altmühlsee, den Brombachsee oder den Rothsee fließen können. Der ZVA sieht hier für sich gute Chancen und hat acht Projekte angemeldet, für fünf liegt die Zusage vor. So schilderten es Vorsitzender Karl-Heinz Fitz und Geschäftsführer Daniel Burmann.

Die 944 000 Euro stellen eine Verdoppelung gegenüber dem Investitionsvolumen im vergangenen Jahr dar. Wichtige Projekte könnten allerdings nur dann angepackt werden, wenn tatsächlich Fördergelder zum Beispiel auch von der Regierung von Mittelfranken aus touristischen Förderprogrammen zu erwarten sind. Auch in diesem Jahr wolle man "vernünftig" vorgehen, keine Luxusvorhaben anpacken, sondern dort investieren, wo später auch mehr oder neue Einnahmen zu erwarten sind.

Am Surfzentrum Schlungenhof befinden sich bereits 80 Stellplätze für Wohnmobile. Ganz in der Nähe besitzt die Stadt Gunzenhausen eine Wiese. Dort sollen, in zwei oder drei Bauabschnitten, weitere Stellplätze entstehen. Zunächst ist an 20 bis 40 gedacht, später einmal könnte man auf bis zu 160 Stellplätze aufstocken. Aktuell soll hier für 225 000 Euro gebaut werden.

Die MS Altmühlsee ist erkennbar in die Jahre gekommen. Die Pläne für eine Privatisierung der Schifffahrtslinie sind bisher nicht wahr geworden, der Zweckverband geht somit davon aus, dass er das Schiff noch einige Jahre braucht. Jetzt soll eine Erneuerung in Höhe von 50 000 Euro erfolgen. Sie betrifft vor allem die Möblierung, den Boden, den Anstrich und Rollos im Außenbereich. Möglicherweise beteiligt sich die Brauerei finanziell an der Erneuerung. Die MS Altmühlsee zu erneuern, sei ein Signal an die eigenen Mitarbeiter wie auch an die Gäste, unterstrich der ZVA-Vorsitzende.

Altmühlsee: Etwas mehr Spielraum für Investitionen

© Wolfgang Dressler

Die Stadt Gunzenhausen hat für Beleuchtung am Weg zum See (Wassergasse) gesorgt. Jetzt geht es weiter mit der zwei Kilometer langen Strecke von der Auslauftulpe bis zum Surfzentrum Schlungenhof, dafür ist der Zweckverband zuständig. Es sollen auch Leerrohre verlegt werden, damit später einmal schnelles Internet möglich ist. Die Gesamtkosten betragen rund 140 000 Euro (100 000 Euro standen bereits im Haushalt 2018). Karl-Heinz Fitz: "Wir wollen das bis zum Saisonbeginn schaffen." Die Verbandsversammlung vergab bereits die Erdarbeiten. Diese werden für 92 000 Euro von der Firma Bügler aus Dentlein am Forst ausgeführt.

Eine touristische Nutzung der kleinen Insel vor dem Schlungenhöfer Badestrand war vor Jahren schon einmal im Gespräch. Diese Idee wird jetzt weiterverfolgt. Es soll heuer geplant werden. Daniel Burmann kann sich hier ein "Highlight am See" vorstellen. Wegen der Umsetzung der Pläne — Wasser, Abwasser, Strom, Zugang per Damm oder Brücke — müsste dann später noch vieles geklärt werden.

Am Seezentrum Muhr befindet sich der ZVA-Bauhof. Die Mitarbeiter bekommen nun einen Sozialraum. Auch Unterstellmöglichkeiten für Fahrzeuge sollen geschaffen werden. Alles in allem sollen hier 40 000 Euro verwendet werden. Darüber hinaus ist daran gedacht, eine zeitgemäße Verleihstation für Fahrräder und Tretboote zu schaffen.

Der Kiosk am Seezentrum Wald soll mit einer neuen, barrierefreien Terrasse in Richtung See aufgewertet werden. An Kosten wurden 120 000 Euro genannt. Mit dem Pächter hat es bereits Gespräche gegeben.

Am Erlebnisspielplatz floriert der Kiosk "Zanzibar". An heißen Tag wird dort etwa Eis in erheblichen Mengen konsumiert. Der Kiosk braucht dringend weitere Kühl- und Lagerflächen und damit ein zweites Gebäude. Es wird den ZVA 10 000 Euro kosten. Nicht weit entfernt wurde vor rund 30 Jahren ein Sanitärgebäude am Rand des Pavillongeländes errichtet. Es entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen, was der Zweckverband für 150 000 Euro ändern will.

Auf der anderen Seite des Seezentrums Wald wird jeweils im Oktober das Fischerfest gefeiert. Das Gelände gehört dem Freistaat. Es ist nicht erschlossen. Das soll sich ändern, indem für 80 000 Euro Versorgungsleitungen gelegt werden (Wasser, Strom). Der Aufwand für das Fischerfest und mögliche weitere Events wird dadurch erheblich sinken. Das Gelände eignet sich ideal, denn es bietet besten Seeblick.

Die Freizeitanlage Mörsach bekommt neue Spielgeräte (20 000 Euro). Die alten wurden vom TÜV beanstandet.

Teil der Freizeitanlage Gern ist ein Kühlcontainer. Er ist alt und bringt erhebliche Kosten mit sich, was den Pächtern der gastronomischen Einrichtung nicht gefallen kann. Der Zweckverband sieht ein, dass der Zustand mehr als unbefriedigend ist, und hat ein neues Kühlgebäude (35 000 Euro) seiner Projektliste hinzugefügt.

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