Beim TV Gunzenhausen geht es unaufgeregt zu

28.3.2017, 18:02 Uhr
Beim TV Gunzenhausen geht es unaufgeregt zu

© Wolfgang Dressler

Mag sein, dass Fucker an der Spitze agiert, ohne viel Aufheben um seine Person zu machen. Mag sein, dass beim größten Sportverein im Landkreis keine großen Änderungen und Neuerungen anstehen. Mag sein, dass die Mitglieder einfach mit ihrer Führung zufrieden sind. Jedenfalls ging die Wahl des neuen Vorstands ganz schnell über die Bühne. Neben Kai Fucker wurde auch Vize Holger-Pütz von Fabeck bestätigt. Wie seit vielen Jahren kümmert sich Joachim Schmidt um das Finanzielle. Als Beisitzer amtieren nun Ralf Markert, Mathias Menhorn und Christian Rieger, außerdem Jugendsprecher Johann Langbauer und Seniorensprecherin Brunhilde Stingl. Die Kasse prüfen Stefan Meier und Jürgen Merk. Kai Fucker dankte dem bisherigen Vorstandsmitglied Volker Sanwald, der sich seit Anfang der 90er-Jahre als Aktiver und Funktionär beim TV einbrachte und wegen privater Gründe aufhörte, und bei der langjährigen Seniorensprecherin Anni Kral, die gerade 80 Jahre alt geworden nicht mehr kandidierte.

Der alte und neue Vorsitzende gab die Devise aus, sich in diesem Jahr auf den Erhalt des TV-Heims und der Außenanlagen zu konzentrieren, Stichwort Bestandspflege und Werterhalt. Die Rundlaufbahn ist bereits vor Kurzem grundgereinigt worden. Sie präsentiert sich in einem viel besseren Zustand. Auf dem Sportplatz wird ein großes Reck installiert, das nicht nur den Leichtathleten zur Verfügung stehen wird. Der Rasen muss noch vertikutiert werden, und die Zaunanlage wird zu den Nachbarn hin erneuert. Im Gebäude erhalten die Herren- und Damentoiletten eine Lüftung.

Die nächsten Termine

An wichtigen Terminen stehen zunächst der große Ehrungsabend (15. Mai) und die Kirchweih im September an. Der Verein will sich wieder beim Festzug zeigen und rüstet sich auch für das Kirchweihboxen. Letzteres könnte auch als Bayerische Meisterschaft dienen, aber so recht begeistert war der Vorsitzende nicht: "Wir überlegen noch." Der Boxverband suche einerseits Ausrichter, bürde ihnen aber zugleich extrem hohe Auflagen auf.

Die Mitgliederentwicklung ist stabil, liegt derzeit bei 2343. Der Höchststand war Anfang 2014 mit 2526 erreicht. Von Träumen, dass man sich langsam der 3000er-Mark nähern könnte, hat sich der Vorstand verabschiedet, er sieht die jetzige Größe als durchaus zufriedenstellend und noch gut steuerbar an. Nicht zuletzt gibt es jedes Jahr eine beträchtliche Fluktuation. 250 Personen und mehr kündigen ihre Mitgliedschaft, und etwa die gleiche Zahl findet den Weg zu den vielen sportlichen Angeboten. Diese reichen von Aerobic und Body Pump über Kinderturnen und Seniorensport bis zu "Kursen aller Art", um nur einige zu nennen. Wichtig sind große Abteilungen wie Handball, Leichtathletik, Boxen und Schwimmen.

Mehrmals wurde betont, dass der Verein finanziell auf gesunden Füßen steht. Die Zahlen wurden wohlwollend aufgenommen. Das Vermögen an Gebäuden, Grund, Inventar und Bankguthaben beläuft sich auf circa 560 000 Euro. Dem stehen Schulden in Höhe von 148 000 Euro gegenüber. Pro Kopf sind das 239 Euro auf der Habenseite und 29 Euro pro Kopf auf der Sollseite.

Beim TV Gunzenhausen geht es unaufgeregt zu

© Wolfgang Dressler

Ins Detail ging dazu Joachim Schmidt bei seinem Bericht über 2016. Der Verein konnte einen Überschuss von 55 000 Euro erwirtschaftne. Davon gingen 20 000 Euro für die Tilgung von Krediten, so dass ein tatsächliches Plus von 35 000 Euro übrig blieb und die Rücklage stärkte. Bereits 2015 konnte kräftig getilgt werden, und das jetzige Zinsniveau bringt eine spürbare Entlastung mit sich. Ein Trend der letzten Jahre hat sich fortgesetzt: Die Mitgliedsbeiträge sind wichtig, aber eben nicht mehr so wichtig wie einst. Dafür steigen die Einnahmen aus den Kursen. Auch auf Spenden und Sponsoring bleibt der TV angewiesen.

Die große Stütze bei der eigentlichen Vereinsarbeit sind die Übungsleiter. Davon gibt es 63. Sie leisteten im vergangenen Jahr 4106 Stunden. Ihre Tätigkeit wurde mit 42 100 Euro vergütet. Hinzu kamen 5100 Euro für die Fort- und Weiterbildung der Übungsleiter. Dringend gebraucht werden noch sportliche Betreuer für Kindersport und Schwimmen.

Die Umbaumaßnahme 2016 im Sporthaus lief nach Einschätzung des Vorstands gut ab. Die Duschen und Umkleideräume im Keller wurden grundlegend modernisiert und entsprechen heutigen Erwartungen. Dank sagte Kai Fucker hier der Firma Rachinger in Pfofeld. Zum Projekt gehörten Fußbodenheizung, Fliesenarbeiten und der Einbau einer Lüftung. Das ewige Problem des Schimmels konnte so behoben werden. Vor allem wegen des nassen Fundaments ergaben sich Mehrkosten, doch das konnte der Verein in den Griff bekommen. Stadt und BLSV gaben Zuschüsse für das Vorhaben, so dass der Verein letztlich 85 000 Euro zu stemmen hatte, und so war es auch vor einem Jahr signalisiert worden.

Mit der Arbeit im Vorstand zeigte sich Kai Fucker sehr zufrieden, man arbeite harmonisch zusammen und erreiche zufriedenstellende Ergebnisse. So wird es auch in den nächsten beiden Jahren bleiben, sagte Holger-Pütz von Fabeck. Er bescheinigte dem Vorsitzenden, auf große Reden zu verzichten und dafür lieber ganz einfach die erforderliche Arbeit zu machen.

 

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