Berufsausbildungsmesse: Azubis präsentieren ihren Beruf

23.11.2014, 14:55 Uhr
Berufsausbildungsmesse: Azubis präsentieren ihren Beruf

© Natalis

Schon kurz nach der Eröffnung in Gunzenhausen ist der Andrang enorm. Landrat Gerhard Wägemann kann sich noch vor Ort davon überzeugen, dass sich an diesem Tag seine Hoffnung, dass auch die zweite Auflage der BAM ein Erfolg wird, erfüllen wird. Bis zum späten Nachmittag strömen die Menschen in Gunzenhausen, Weißenburg und Treuchtlingen zu der Messe.

"Im Vorjahr", so Wägemann, "nutzen rund 3800 Besucher die Möglichkeit, sich über die verschiedensten Ausbildungsberufe zu informieren, eine Zahl, die heuer wohl noch getoppt wird. Die Palette der Berufe, die junge Menschen in Weißenburg-Gunzenhausen lernen können, ist sehr breit." Vom Anlagenmechaniker bis zum Altenpfleger, vom Fotomedienfachmann bis zur Kfz-Mechatroniker, vom Bäckereifachverkäufer bis zum Industriekaufmann – allein schon in der Gunzenhäuser Stadthalle ist die Auswahl beeindruckend und doch nur knapp ein Drittel dessen, was sich an diesem Tag im Landkreis präsentiert.

Überblick über die Berufsgruppen

Eine solche Informationsplattform ist für Bürgermeister Karl-Heinz Fitz nahezu unverzichtbar, denn die Zeiten, als man allein herkömmliche Berufe wie Metzger, Bäcker oder Schreiner lernte, gehören längst der Vergangenheit an. Viele jungen Menschen wissen laut Fitz gar nicht, welche Fülle von Möglichkeiten da auf sie wartet. Sich zumindest von einigen davon ein Bild zu machen, dafür ist die Messe eine prächtige Gelegenheit.

Medientechnologe im Bereich Druck etwa darf sich Niklas Eisen einmal nennen, wenn er bei der Firma Verpa Folie ausgelernt hat. Noch steht der junge Mann aus dem Hahnenkamm aber ganz am Anfang seiner Ausbildung in dem Gunzenhäuser Werk. Wie dort Farbe, Text, Bilder auf Folien gebannt wird, das erläutern er und seine Kollegin Franziska Otto allen interessierten Schülern. Aber natürlich stehen an diesem Tag auch die Ausbilder, wie etwa Andreas Gräfedünkel, Leiter der technischen Ausbildung bei der Verpa, Rede und Antwort.

Ziel der BAM ist es, das sind sich Wägemann und Fitz einig, die jungen Menschen in der Region zu halten. Anständige berufliche Perspektiven sind dafür unerlässlich und die bietet die Wirtschaft zunehmend. Denn die Situation auf dem Ausbildungsmarkt hat sich dramatisch gewandelt. Suchten junge Menschen Anfang des Jahrtausends, als der Förderverein Mittelschule Weißenburg mit dem Basar der beruflichen Orientierung den Vorläufer der heutigen Messe ins Leben rief, noch händeringend nach einer Lehrstelle, so sind es mittlerweile die Betriebe, die um die Gunst der Schulabgänger werben, darauf weist der Rektor der Weißenburger Mittelschule und Mitglied des Fördervereins Markus Scharrer in seinem Grußwort hin.

Programm für Abiturienten

Den Eltern und Schülern deutlich machen, was das Handwerk wirklich ist, auch das ist für Scharrer eine Aufgabe der BAM. Hatte im vergangenen Jahr der Schwerpunkt allein auf den Ausbildungsberufen gelegen, wurde das Konzept heuer laut Wägemann um ein gesondertes Angebot für Abiturienten erweitert. Schließlich gibt es in der Region fünf Hochschulen und immer mehr Betriebe bieten ein so genanntes Duales Studium an.

In der Weißenburger Karmeliterkirche werden diesmal Gesprächskreise zu unterschiedlichsten Berufen angeboten. Mit der Einbeziehung der Abiturienten liegen die Macher der BAM offensichtlich goldrichtig. Denn bereits kurz nach der Eröffnung kann Felix Oeder von der Zukunftsinitiative Altmühlfranken seiner Kollegin Sabine Unterlandstaettner per WhatsApp nach Gunzenhausen vermelden, dass das neue Abiturientenprogramm gut laufe. Ein Eindruck, den ZIA-Leiter Jürgen Simon am Abend nur bestätigen kann. Etwa 150 Interessierte besuchen die Gesprächskreise.

Messestand als Ausbildungsprojekt

Die meisten Firmen haben ihre Auszubildenden nicht mit leeren Händen an die Stände gestellt, sondern ihnen genug Material mitgegeben, um etwas aus der täglichen Arbeit demonstrieren zu können. So erklärt Benjamin Bell von der Firma Hetzner online, was der brandaktuelle Server SX 290 alles kann und die Auszubildenden von Heizomat haben ihr Lehrlingsprojekt gleich mit in die Halle gebracht: Ein kleiner Holzgreifer, den die Jungs selbst gebaut haben und der von den jungen Besuchern mit Begeisterung ausprobiert wird.

Für die Auszubildenden des Parkhotels Altmühltal wurde einfach ihr Messestand zum Ausbildungsprojekt. Vom Informationsmaterial bis zum Catering habe sie ihn komplett selbst konzipiert und auch beim Zubereiten der kleinen Schokobrownies, der Minisandwiches und der Pizza haben sie Kochnachwuchs Quirin Kettler nicht allein gelassen, denn die vier Lehrlinge im Parkhotel sind „ein Team“, wie es Melissa Müller formulierte.

Eines fällt in der Stadthalle besonders auf: Die jungen Leute sind allesamt mit viel Verve bei der Sache und informieren auf Wunsch offen, freundlich und in der Regel kompetent über ihre jeweiligen Lehrberufe. Bei Franziska Zäh können die Besucher sogar selbst Hand anlegen:

Am Stand der Bäckerei Herzog dürfen sie Lebkuchenplatten für ein kleines Häuschen verzieren und werden dabei von der angehenden Konditorin und Vanessa Schmidt, die in Muhr am See Bäckereifachverkäuferin lernt, unterstützt.

Keine Kommentare