Bilanzsumme wuchs um fünf Prozent

Gunzenhausen - Die Sparkasse Gunzenhausen hat ihre Zahlen für das Geschäftsjahr vorgelegt und spricht von einer soliden Entwicklung. Vorstandsvorsitzender Burkhard Druschel und Vorstandsmitglied Jürgen Pfeffer vermelden neue Kunden, mehr Konten, einen Anstieg der Bilanzsumme sowie Steigerungen im Kredit- und Einlagengeschäft.

Die Bilanzsumme stieg um fünf Prozent auf 754,1 Millionen Euro und ist somit über dem Schnitt der bayerischen Sparkassen gewachsen (plus 2,4 Prozent). Bis 2019 stellt Basel III auch an die Vereinigten Sparkassen Gunzenhausen deutlich höhere Eigenkapitalforderungen. Durch die Zuführung des Jahresüberschusses in Höhe von 707 500 Euro steigt die Gesamtkapitalquote auf über 15 Prozent und erfüllt die gestiegenen Anforderungen bereits zum jetzigen Zeitpunkt.
Die Bankdirektoren bezeichnen die Rahmenbedingungen als „herausfordernd“. Sie meinen damit die anhaltende Niedrigzinsphase, gestiegene Anforderungen aus der Bankenregulierung, die Digitalisierung und das veränderte Kundenverhalten. Das alles komme nicht überraschend. Man habe die Weichen sowohl im Kundengeschäft als auch im Kostenmanagement frühzeitig gestellt und sei für Kernaufgaben gut gerüstet. Allerdings würden die Rahmenbedingungen zukünftig noch anspruchsvoller. Insbesondere die Zinsspanne, die wichtigste Ertragssäule der Sparkasse Gunzenhausen, stehe durch die Niedrigzinsphase enorm unter Druck. „Mit der Weiterentwicklung unserer Ausrichtung im Vertrieb wirken wir diesem Trend aber frühzeitig entgegen“, so Burkhard Druschel, Vorstandsvorsitzender der Vereinigten Sparkassen Gunzenhausen. „Wir agieren rechtzeitig, vorausschauend und umsichtig.“
Auch im vergangenen Jahr habe sich die Sparkasse Gunzenhausen in vielen Bereichen zum Wohle der Region eingesetzt. Knapp 200 unterschiedlichste Projekte aus den Bereichen Soziales, Kunst und Kultur, Bildung und Wissenschaft sowie Sport wurden gefördert. Damit fördere die Sparkasse in herausragendem Maß das gesellschaftliche und ehrenamtliche Engagement in der Region.
Die Erträge aus der Stiftergemeinschaft der Sparkasse in Höhe von 6000 Euro wurden im vergangenen Jahr an die zwölf Grundschulen im Geschäftsgebiet der Sparkasse ausgeschüttet. Mit diesem Geld konnten unterschiedlichste Projekte gefördert werden, die ohne die Unterstützung nicht umgesetzt worden wären. Die Anschaffung von Lernsoftware, Theaterfahrten, Kunstprojekte und vieles mehr standen auf dem Wunschzettel der Schulen.
Zusätzlich zum Spendenaufkommen unterstützt die Sparkasse Gunzenhausen die heimischen Vereine tatkräftig mit Werbe- und Sponsoring-Maßnahmen. So ist sie Hauptsponsor der Volkshochschule Gunzenhausen, welche die Fort- und Weiterbildung vor allem von Erwachsenen ermöglicht. Im Bereich des Sports ist die Sparkasse unter anderem Hauptsponsor des größten Sportvereins in Gunzenhausen und Umgebung, des TV Gunzenhausen.
Neben dem Vereinssponsoring sei das Kreditinstitut auch bemüht, das kulturelle Leben in ihrem Geschäftsgebiet zu fördern. „Das Eich“, der Auftritt des Windsbacher Knabenchors, der Gunzenhäuser Kulturherbst oder auch das Oldie-Town-Festival in Wolframs-Eschenbach in diesem Jahr, um nur einige zu nennen, gehören zu den geförderten Kulturveranstaltungen. „Darüber hinaus sind wir Hauptsponsor der Altmühlsee-Festspiele in Muhr am See“, berichtete Burkhard Druschel stolz.

Investition in Aus- und Weiterbildung

Die Mitarbeiter seien der wichtigste Erfolgsfaktor des Geschäftsmodells. Daher investiere man schon seit Jahren überdurchschnittlich in Aus- und Weiterbildung, sagte Jürgen Pfeffer. Auch zukünftig sind hohe Investitionen in diesem Bereich geplant, „um unsere Ansprüche an die Service- und Beratungsqualität für unsere Kunden nachhaltig sicherzustellen“. Offene Stellen sollten so hauptsächlich durch eigenes Personal und Weiterqualifizierung der Mitarbeiter besetzt werden. Bei der Rekrutierung werde vor allen Dingen auf motivierte und engagierte Nachwuchskräfte aus der Region gesetzt.
Seit 2013 bietet die Sparkasse Gunzenhausen neben der Ausbildung zur Bankkauffrau / zum Bankkaufmann auch ein Duales Studium, welches die praktische Ausbildung in der Sparkasse mit einem wissenschaftlichen Studium an der Dualen Hochschule in Baden-Württemberg verbindet, an. Das Besondere an dieser Ausbildungsart ist, dass ein ständiger Transfer zwischen Theorie und Praxis stattfindet. Die Dualen Studenten lernen so in ihrer dreijährigen Ausbildungszeit die rein wissenschaftliche Denkweise und im Gegenzug gleichzeitig die Umsetzung in der Praxis, die oftmals von der wissenschaftlichen Denkweise abweicht, kennen, erläuterte Pfeffer. Aktuell wird dieser Ausbildungsweg von einem Auszubildenden der Sparkasse Gunzenhausen besucht. Ein Absolvent der Dualen Hochschule ist bereits in einer Führungsposition bei der Sparkasse Gunzenhausen im Einsatz.

Die beiden Bankchefs kündigten auf der Bilanzpressekonferenz eine „einmalige Strukturanpassung in den verschiedensten Bereichen“ an. Es gehe um den Ausbau und die Stärkung der Service- und Beratungsqualität. Das bedeutet allerdings auch die „Bündelung einzelner Standorte“. Damit ist unter anderem die Schließung von Geschäftsstellen gemeint.
(ausführlicher Bericht folgt)