Börse mit Magnetwirkung

10.10.2015, 13:00 Uhr
Börse mit Magnetwirkung

© Erich Neidhardt

Entsprechend gut besucht ist die Sammlerbörse in der Stadthalle, die gestern offiziell eröffnet wurde und die auch am heutigen Samstag in der Zeit von 9 bis 15 Uhr von allen Interessierten besucht werden kann.

Rund 100 Aussteller haben sich zur 37. Auflage in diesem Jahr in der Altmühlstadt eingefunden. Sie kommen mittlerweile aus aller Welt zu dem traditionellen Treffen. Ebenso verhält es sich bei den Besuchern, deren Zahl auch heuer die 1000er-Marke erreichen wird. Sie reisen bis aus den USA und Kanada sowie aus Russland und aus europäischen Nachbarländern wie Frankreich, Italien und der Schweiz nach Gunzenhausen an.

Neben Orden, Medaillen und Uniformen prägen Urkunden, Helme und Blankwaffen das umfangreiche Sortiment. Es wird ergänzt durch Kleinantiquitäten, Reservistika – Gegenstände, die sich die Soldaten, vor allem Armeen des Kaiserreichs, nach ihrer aktiven Militärdienstzeit als individuelle Erinnerungsstücke anfertigen ließen –, Literatur und diverse Zeitdokumente. Neben dem An- und Verkauf wird von der Möglichkeit, Gegenstände untereinander zu tauschen und mit Gleichgesinnten fachzusimpeln, reger Gebrauch gemacht. Wie jedes Jahr sind Mitarbeiter der Kripo Ansbach vor Ort und passen auf, dass keine verbotenen Artikel feilgeboten werden.

Die organisatorischen Fäden liefen auch heuer bei Wolfgang Schneider aus Heidenheim zusammen. Er ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde (DGO) und hat die Börse zusammen mit seinen bereits verstorbenen Mitstreitern Reinhold Siebentritt und Willi Waldvogel vor nunmehr 37 Jahren aus der Taufe gehoben.

Siebentritt und Waldvogel ist traditionell eine begleitende Ausstellung gewidmet. Sie befasst sich heuer mit dem Thema „Aufstand in Deutsch-Südwestafrika 1904 – 1908“. Die Schau widmet sich der deutschen Kolonialgeschichte. Der Fokus liegt auf der damit im Zusammenhang stehenden Auszeichnungspraxis. Näheres erläuterte bei der Eröffnung und bei einem Vortrag am gestrigen Freitagabend der Präsident der DGO, Bernd Döbel. Er hat die Ausstellung mit nach Gunzenhausen gebracht. Präsentiert werden neben Urkunden und Fotografien verschiedene Orden aus der damaligen Zeit.

Organisator Wolfgang Schneider dankte der Stadt Gunzenhausen und dem Stadtrat bei der Begrüßung für die Unterstützung. Sein besonderes Willkommen galt neben Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und dessen Amtskollegin Susanne Feller-Köhnlein aus Heidenheim Landratsstellvertreter Robert Westphal und Alexander Küßwetter als Vertreter des Bezirks Mittelfranken.

Fitz freute sich in seinem Grußwort, dass die 37. Auflage des Sammlertreffens in der Altmühlstadt über die Bühne geht. Die Börse habe eine große Magnetwirkung und schaffe Aufmerksamkeit für die Stadt und die gesamte Region. Der Bürgermeister kündigte an, dass die Stadt die Stadthalle sanieren will. Damit solle es 2017 losgehen und es werde damit ein noch hochwertigerer Rahmen für Veranstaltungen wie die Militaria-Börse geschaffen.

Mit Blick auf die einem schwierigen Teil der Kolonialgeschichte gewidmete Ausstellung warb Fitz für einen friedvollen und von Toleranz geprägten Umgang mit den Menschen, die in Deutschland  Asyl suchen. „Man sollte aus der Geschichte lernen, damit es nicht zu Aufständen kommt“, sagte er.

„Es ist etwas Besonderes, was die drei Herren damals auf die Beine gestellt haben“, würdigte Landratsvize Robert Westphal das Engagement der Gründerväter der Börse. Er übermittelte die Grüße des Landkreises und dankte Organisator Schneider und seinen Helfern für die viele Arbeit, die vor und hinter den Kulissen geleistet werden muss, damit alles wie am Schnürchen läuft.

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