Die Visitenkarte Gunzenhausens

22.4.2015, 10:30 Uhr
Die Visitenkarte Gunzenhausens

© Natalis

Auch Gunzenhausen will mit einem schönen Stadtbild punkten. Deshalb legt die Altmühlstadt nun unter der Überschrift „Innenstadt – Attraktiv“ ein Förderprogramm zur Fassaden- und Freiflächengestaltung auf. Der Ausschuss für Bauangelegenheiten und Stadtentwicklung segnete den Entwurf in seiner jüngsten Sitzung ab.

Ein Fassadenprogramm für die zentralen Bereiche der Altmühlstadt wird zur Aufwertung des Erscheinungsbilds beitragen, zeigte sich Bürgermeister Karl-Heinz Fitz in der Sitzung überzeugt. Doch im Vorfeld musste er erkennen, dass es gar nicht so einfach ist, ein solches Programm zu formulieren. Deshalb holte sich die Stadtverwaltung mit Städteplanerin Petra Güttler-Opitz vom Nürnberger „Projekt 4 – Büro für Stadt- und Freiraumplanung“ eine Fachfrau mit ins Boot. Der bis ins letzte Detail ausgearbeitete Vorschlag der Diplom-Geografin stieß bei den Ausschussmitgliedern auf einhellige Zustimmung.
Bei einem Fassadenprogramm ist es „nicht mit einem Eimer Farbe“ getan, betonte Fitz. Es geht von der Eingangstür bis hin zur energetischen Sanierung und sogar dem Außenbereich um das gesamte Erscheinungsbild eines Gebäudes. Das soll laut dem Bürgermeister eben auch der Name „Innenstadt – Attraktiv“ zum Ausdruck bringen.

Mithilfe dieses kommunalen Förderprogramms kann die Stadt eine Sanierung in die von ihr gewünschte Richtung steuern, der Inhaber des Gebäudes kann sich im Gegenzug über einen finanziellen Zuschuss freuen. Da sind, je nach Maßnahme, bis zu 10 000 Euro drin, allerdings ist es nicht damit getan, ein Haus einfach im gleichen Farbton wieder anzustreichen. Es müssen schon klare Verbesserungen zu sehen sein. Das kann allerdings auch eine andere Farbgestaltung sein, machte Güttler-Opitz in der Sitzung klar.

„Innenstadt – Attraktiv“ ist, machte die Stadtplanerin deutlich, ein „Anreizprogramm“. Es gehe nicht darum, eine gesamte Instandsetzung zu unterstützen, sondern punktuell Zuschüsse zu gewähren.
Ziel des Programms ist es laut Güttler-Opitz, die historische Baustruktur zu erhalten, das Stadtbild störende bauliche Veränderungen wieder zu entfernen und durch eine ortstypische Gestaltung zu ersetzen. Dabei machte sie im Ausschuss mit vielen Beispielen klar, wo selbst bei eigentlich gelungenen Fassaden noch etwas zu machen ist. Gerade im Eingangsbereich liegt doch bei vielen Häusern in der Innenstadt einiges im Argen.

Das fängt bei sogenannten „aufgerissenen Fassaden“ an, also wenn die geschlossene Front durch eine nach innen gerückte Tür unterbrochen wird, geht über nach vorne gebaute Schaufenster weiter und hört bei Rolokästen und gekachelten Treppen noch lange nicht auf. Was im Einzelnen alles gefördert wird, das könnte am besten über eine Broschüre vermittelt werden. Petra Güttler-Opitz empfahl der Stadt allerdings, diese mit positiven Beispielen zu bestücken, um gleich klarzustellen, wie es die Stadt gerne hätte.
Für eine Förderung kommen nur Häuser in Frage, die in einem der Sanierungsgebiete der Stadt liegen. Das ist vom Städtebauförderprogramm, aus dem die Zuschüsse stammen, so vorgesehen. Daneben leistet auch die Stadt einen finanziellen Beitrag. Möglich wäre deshalb laut der Nürnberger Fachfrau, dass Gebäude außerhalb von Sanierungsgebieten, die aber noch im innerstädtischen Bereich liegen, ganz aus dem Stadtsäckel gefördert werden. Darüber muss letztendlich der Stadtrat entscheiden, der das Programm verabschieden muss.
Zuvor haben nun die Stadtratsfraktionen Zeit, das Programm zu besprechen. Parallel dazu bekommen Landratsamt, Denkmalpflege und die Regierung von Mittelfranken die Gelegenheit, das Papier zu prüfen, ob es den Förderrichtlinien entspricht.

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