Ein lehrreicher Weg

5.8.2010, 12:16 Uhr
Ein lehrreicher  Weg

© Eisen

Der Hechlinger Hohlweg gilt bei vielen Experten als einer der schönsten im ganzen Landkreis, allerdings drohte er zu verschwinden. Hohlwege haben sich vor allem durch die ständige Nutzung durch die Landwirtschaft gebildet. Durch das Befahren und Begehen der Wege haben sie sich abgenutzt und in die Landschaft eingegraben. Die moderne Landwirtschaft kann mit diesen Wegen, die eng begrenzt und mit Büschen und Bäumen verwachsen sind, nicht viel anfangen. In vielen Orten sind die früher typischen Hohlwege verschwunden. Die Hechlinger „Schafgasse“, wie sie im Ort genannt wird,blieb von diesem Schicksal verschont, weil eine neue Straße um den Weg herum gebaut wurde. In den letzten Jahren wurde der Weg jedoch immer flacher, das Laub der Bäume, das in den Weg fiel, wandelte sich zu Humus um und füllte ihn auf. Durch die fehlende Beanspruchung konnte sich so ungehindert eine dicke Erdschicht bilden.

Vor dem Verschwinden bewahrt

In einigen Jahren wäre der Weg wohl in seiner besonderen Ausbildung weitgehend verschwunden gewesen, wenn es sich der örtliche Gartenbauverein nicht zur Aufgabe gemacht hätte, diesen reizvollen und landschaftlich ansprechenden Weg zu erhalten. In Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband unter der Federführung von Diplom-Ingenieur Till Scholl und der Gemeinde Heidenheim wurde das Konzept eines Lehrpfads erarbeitet, der Besucher und Einheimische wieder vermehrt in den Hohlweg führen soll.Vor allem für Urlauber und Schulklassen, aber natürlich auch für die Bevölkerung bietet sich der Hohlweg als Ausflugsziel an.

Rund zwei Jahre hat es gedauert,bis die Finanzierung und das Nutzungskonzept standen und umgesetzt werden konnten. Zahlreiche Sitzungen waren vonnöten, um die Vorgehensweise zu besprechen, neue Ideen zu entwickeln und ihre Machbarkeit zu überprüfen. Das Ziel der Verantwortlichen, den Lehrpfad zum diesjährigen Kapellfest zu eröffnen, konnte erreicht werden, wenn es auch in den letzten Tagen noch zahlreiche Aufgaben zu erledigen gab.
Ernst Högner, der Vorsitzende des Gartenbau- und Fremdenverkehrsvereins Hechlingen am See, hat in den letzten Wochen zusammen mit seinen Helfern Schwerstarbeit geleistet, um den Zeitplan einzuhalten. Umso zufriedener können er und die Verantwortlichen sein, dass nun alles fertig ist und der Lehrpfad am Sonntag der Bevölkerung im Rahmen des Kapellfests präsentiert und übergeben werden kann.

Feierliche Übergabe am Sonntag

Nach dem Festgottesdienst mit Pfarrer Roland Kelber wird das Fest von Ernst Högner und stellvertretendem Landrat Robert Westphal auf der Kapell eröffnet. Anschließend begeben sich die Ehrengäste, darunter Bezirksrat Alexander Küßwetter, Bürgermeister Ewald Ziegler und Till Scholl vom Landschaftspflegeverband Mittelfranken, und die Festbesucher zur Eröffnung des Lehrpfads an den Hohlweg, der fast unmittelbar unterhalb der Kapell liegt. Die Vorstellung des neuen Lehrpfads und die offizielle Eröffnung mit einer kurzen Führung übernehmen Till Scholl und Ernst Högner. Besucher, die nicht mit zur Eröffnung möchten, werden auf der Kapell vom Hechlinger Posaunenchor beim Frühschoppen unterhalten.

Nach dem anschließenden gemeinsamen Mittagessen nimmt das weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannte Kapellfest seinen normalen Verlauf. Die Organisatoren haben wieder für ein buntes Programm gesorgt. Das Kinderschminken ist ein fester Bestandteil und wird von den jungen Gästen gerne genutzt.
Um etwa 13.30 Uhr wird die Volkstanzgruppe Geilsheim auftreten, anschließend gibt es Vorführungen der Hunderettungsstaffel des Bayerischen Roten Kreuzes Oettingen. Die Gäste können sich mit Kaffee und Kuchen versorgen.

Weiter steht die Ehrung treuer Urlaubsgäste auf dem Programm, und am frühen Abend übernimmt die Bläsergruppe Gnotzheim die musikalische Unterhaltung der Festbesucher. Nach Einbruch der Dunkelheit wird für die Kinder wieder der beliebte Fackel- und Lampionumzug angeboten. Für das leibliche Wohl der Gäste wird der Fremdenverkehrs- und Gartenbauverein
sorgen.