Ein neues Holzkreuz für den Friedhof

5.2.2015, 08:30 Uhr
Ein neues Holzkreuz für den Friedhof

© Salfner

In bisher 448 unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden (403 Stunden Handarbeit; 45 Stunden Schlepperarbeit) wurde die gesamte Mauer des 1952 entstandenen unteren Friedhofs erneuert, erhöht und mit neuen
Platten abgedeckt. Große Sträucher mussten aus dem alten Mauerwerk herausgerissen werden, ebenso war viel Abraum zu entsorgen. Komplett erneuert wurde auch das Wasserleitungsnetz des unteren Friedhofs, zudem wurde ein neuer Revisionsschacht errichtet.

Schließlich wurde im Juni das alte Friedhofskreuz entfernt. Lange diskutierte man darüber, ob man es restaurieren könne oder solle, um es dann wieder aufzustellen. Schließlich entschied sich der Kirchenvorstand dafür, wegen des schlechten Zustands des alten Kreuzes ein neues anfertigen zu lassen. In einem Kompromiss einigte man sich darauf, dass das neue Kreuz baugleich zum alten gestaltet werden sollte. Die Planung dafür übernahm das Architekturbüro Trieb und Löffler aus Gunzenhausen: Das alte Kreuz hatte 1953 der Gunzenhäuser Stadtbaumeister a. D. Hans
Eichenmüller entworfen, es war am 22. April 1954 aufgestellt worden.

Die Ausführung des neuen Kreuzes besorgte Zimmermeister Günther Börschlein aus Großweingarten, dessen Großvater Joseph vor 61 Jahren schon das alte Kreuz angefertigt hatte. Das Holzkreuz besteht aus vier aus einer aufgesägten Eiche hergestellten Balken, die zu einem Quadratblock zusammengestellt sind und durch Distanzscheiben auf Abstand gehalten werden. Die Blechabdeckung für die Querhölzer und den oberen Kreuzabschluss fertigte die Firma Helmut Rebelein aus Kalbensteinberg. Den stählernen Einbinde­rahmen für das Holzkreuz stellte die Firma Treppen-Jäger aus Fünfbronn her.

Um einen stabilen Stand des mächtigen und schweren Kreuzes zu gewährleisten, musste zunächst der völlig marode Kreuzsockel abgetragen und schließlich neu betoniert und aufgemauert werden. Diese Arbeiten konnten bis zum Winter abgeschlossen werden. Vor wenigen Tagen wurde das neue Friedhofskreuz schließlich bei recht unfreundlichen Temperaturen um die null Grad aufgestellt.

Da wegen des aufgeweichten Bodens auf dem Friedhof keine Maschinen eingesetzt werden konnten, musste das Kreuz von Hand aufgerichtet werden. Zimmermeister Günther Börschlein ließ dazu drei Gerüste aufbauen, damit das Kreuz immer wieder eine Stufe höher abgelegt und dann wieder weiter nach oben gehoben werden konnte. In spektakulärer Weise bewegte sich das Kreuz Stück für Stück in die Höhe und erwies sich dabei als schwerer, als so mancher angenommen hatte. Zwölf starke Männer unter dem Kommando von Günther Börschlein und seinem Vater Karl waren nötig, um das Kreuz nach etwa einer Stunde in die Sockelmulde abzulassen und „in den Senkel“ zu stellen.

Durch etliche Stützstreben wurde das Kreuz nun stabilisiert, und die Gerüste konnten abgebaut werden. Da zwischenzeitlich auch der Betonmischer eingetroffen war, konnte nun gleich die Sockelmulde mit Beton aufgefüllt werden, der mit Schubkarren zum Kreuz gebracht werden musste. Nicht ohne Stolz betrachteten anschließend die beiden Zimmermeister und die Helfer ihr Werk. Den Dank von Pfarrer Martin Geisler, der an diesem Tag dienstlich verhindert war, überbrachte Walter Salfner, der Vertrauensmann des Kirchenvorstands.

Damit die Fünfbronner die Erneuerung des Friedhofs finanziell überhaupt stemmen können, ist ein hoher Eigenleistungsanteil unabdingbar. Besonders erfreulich ist, dass man in der Kirchengemeinde neben den freiwilligen Arbeitsleistungen traditionell auch auf eine große Spendenbereitschaft der Mitglieder bauen kann, wodurch nun die Anschaffung etlicher neuer Friedhofsbänke möglich wird. Dankbar sind die Fünfbronner auch der Stadt Spalt, die die Arbeiten mit einem Zuschuss unterstützt hat.
Ein Fest zur Fertigstellung des unteren Friedhofs in Fünfbronn wird es erst dann geben, wenn auch die Arbeiten am Vorplatz der Aussegnungshalle abgeschlossen sind, an denen sich dankenswerterweise auch der Bauhof der Stadt Spalt beteiligen wird.

Das neue Friedhofskreuz steht in seiner schlichten, aber auch massiven Gestalt symbolisch für die Gewissheit der Auferstehung.

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