Ein Tag im Zeichen des Kennenlernens

26.5.2016, 07:00 Uhr
Ein Tag im Zeichen des Kennenlernens

© Fotos: Fleichaus

)Einer von ihnen war Ukab Naif, der seit neun Monaten in Gundelsheim lebt. Mit seiner Familie besuchte er das Fest und zeigte sich auch davon überzeugt, dass es sich bei solch einer Veranstaltung um eine gute Idee handelt, um andere Leute zu treffen und den Kontakt zu fördern. Lediglich die geringe Anzahl der Gäste bedauerter er, womit er nicht alleine war.

Auch Katja Heimerl von der Flüchtlingshilfe Wald hätte sich mehr Zulauf, gerade von Seiten der Einheimischen, gewünscht. Schließlich solle die Veranstaltung vor allem dazu dienen, dass die Menschen sich gegenseitig und ihre Kulturen besser kennenlernen und den persönlichen Kontakt herstellen.

Ein Tag im Zeichen des Kennenlernens

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz kam — und lobte in seiner kurzen Ansprache vor allem die Leistung, die die Flüchtlingshilfe Wald für das Zusammenleben erbringt. Ebenso hob er den „Draht zu den Menschen“, den der Verein mit seiner Arbeit geschaffen habe, hervor und honorierte dies mit einem Scheck. Für ihr Sommerfest hat die Flüchtlingshilfe all das, was Fitz so lobte, unter Beweis gestellt und verschiedene Attraktionen organisiert. Besonders für Kinder war viel geboten – seien es eine Hüpfburg, eine Slackline, eine Losbude oder diverse Spielgeräte.

Auch der Zauberer Roland Walter und Keith „Dr. Teddy“ Smith, der die Kinder mit Luftballontieren erfreute, sorgten für Freude bei den Besuchern. Mit Hähnchen, Bratwurst und Steak vom Grill war zudem die kulinarische Versorgung der rund 100 Flüchtlinge gesichert. Sie kamen aus Äthiopien, Eritrea, dem Sudan, Syrien, Somalia, dem Irak und dem Iran, aus Afghanistan, der Ukraine und Armenien.

Trotz des Geruchs, den das Essen verströmte, und der Musik, die die Wiese vor den Walder Seestuben erfüllte, ließen sich allerdings nur wenige Besucher anlocken. Zu Gast waren vor allem die Flüchtlinge selbst, die dafür aus den unterschiedlichsten Ortsteilen herbeikamen.

Für sie bot das Fest nicht nur die Gelegenheit, die Kultur ihrer neuen Heimat – besonders die typisch fränkischen Bratwürste – kennenzulernen, sondern auch mit anderen Geflüchteten und einigen Einheimischen zu sprechen. Katja Heimerl zeigte sich dennoch kämpferisch: Die Flüchtlingshilfe werde auch im nächsten Jahr wieder ein Sommerfest ausrichten — und irgendwann, ist Heimerl sicher, werden auch die Gäste kommen.

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