Energiewende und ein klares Ja zum Euro

2.4.2014, 13:00 Uhr
Energiewende und ein klares Ja zum Euro

© Schachameyer

Von der 1. bis zur 11. Klasse hatten sich in den letzten Wochen anlässlich des Europatages an Schulen alle Jahrgänge mit dem Thema Europa beschäftigt. Die Grundschüler besangen für Manuel Westphal „Eine Reise durch Europa“, die älteren hatten sich zum Beispiel ganz intensiv mit dem deutsch-französischen Verhältnis auseinandergesetzt, nachdem Wolframs-Eschenbach eine Städtepartnerschaft mit Donzenac im Limousin pflegt und sich auch die Schulen beider Orte partnerschaftlich verbunden fühlen. Von der Erbfeindschaft bis zur deutsch-französischen Freundschaft wurde das Verhältnis der beiden Staaten beleuchtet und füllte einige Schautafeln in der Aula, die gewissenhaft vorbereitet worden waren. Zwei Jungs erläuterten dem Gast die Hintergründe und bekamen großes Lob von Schulleiter Dr. Hruschka dafür, dass sie sich mutig mit Wortbeiträgen einbrachten.

Die elfte Klasse aus dem „9+2“-Modell, die in wenigen Wochen ihren Abschluss macht, hatte sich eine Reihe von Fragen zurechtgelegt, zu denen die Schüler gern die Meinung, Einschätzung oder eine Stellungnahme von Manuel Westphal hören wollten. Die Jugendlichen stellten dabei unter Beweis, dass sie sich für das Tagesgeschehen und aktuelle Themen stark interessieren und so Manches kritisch hinterfragen. So kam die Krim-Krise ebenso zur Sprache wie die NSA-Abhöraffäre oder die Ausweitung der Lkw-Maut. Speziell im Hinblick auf Europa interessierten sich die Schüler für das Freihandelsabkommen, für die Zukunft des Euro und für die europaweite Energieversorgung beziehungsweise den EU-internen Energiemarkt. Manuel Westphal glaubt „weiterhin an den Euro“. Theoretisch könnte man ihn wieder abschaffen, nur habe keiner etwas davon. Außerdem sei der Euro „ein Zeichen nach außen, dass wir eine Gemeinschaft sind und weiter zusammenwachsen wollen“.

„Ich stehe hinter der Energiewende“, betonte Manuel Westphal im Rahmen seiner Antwort auf die Energie-Frage. Seine Familie betreibe selber eine Biogasanlage. Doch „rein mit erneuerbaren Energien werden wir die Energiewende zum jetzigen Zeitpunkt nicht darstellen können“, fürchtet der Meinheimer. Seiner Ansicht nach bieten im Moment Gaskraftwerke eine Alternative. Es sei schließlich keine Lösung, deutsche Atomkraftwerke abzuschalten und Atomstrom dann aus den europäischen Nachbarländern einzukaufen, obwohl man das nie ganz verhindern könne.

Darauf angesprochen, was er von der Aufnahme der Türkei in die EU halte, bezog Westphal ebenfalls klar Stellung. „Dort passieren immer noch Dinge, die in einer Demokratie nicht vorkommen sollten“, so der Landtagsabgeordnete. Bestimmte Voraussetzungen wie eine demokratische Staatsform, Einhaltung der Menschenrechte und auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Staates müssten sehr genau geprüft werden, ehe die Aufnahme in das System EU erfolgen könne. Im Fall der Türkei sei es im Moment einfach noch zu früh.
Die Europäische Union soll kein „fremdes Gebilde“ bleiben, sondern mit handfesten Informationen darüber besser in den Köpfen verankert und präsent werden. Dazu will der EU-Projekttag an Schulen einen Beitrag leisten. Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung hat dazu sogar extra eine Webseite eingerichtet.

Schule in Gnotzheim besucht

Manuel Westphal besuchte am bundesweiten EU-Projekttag auch die Astrid Lindgren-Grundschule in Gnotzheim. Bei einem Europa-Quiz, das die Schulrektorin Ingrid Pappler vorbereitet hatte, wurde spielerisch jedes EU-Mitgliedsland anhand von Persönlichkeiten vorgestellt. Wie spannend und vielfältig Europa sein kann, erlebten die Schülerinnen und Schüler bereits durch selbstgestaltete europäische Schulhefte oder bei der Ausarbeitung von Referaten zu den einzelnen Ländern.

Den Abschluss bildete ein gemeinsamer Rundgang durch die Klassen mit Schulamtsdirektor Hermann Balk, Bürgermeister Josef Weiß und Elternbeiratsvorsitzendem Jürgen Hasselbacher.

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